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Apple versucht erneut mit Kabelbetreibern ins Geschäft zu kommen

Foto: ap

Angaben einer informierten Quelle im Wall Street Journal zufolge ist Apple mit einem der größten Kabelanbieter der USA im Gespräch. Dabei soll es um Set-Top-Boxen von Apple gehen, die den Kabelkunden Live-TV und anderen Content ermöglichen.

Der Widerwille der Kabelbetreiber

Zu einem Geschäftsabschluss sei es zwar noch nicht gekommen, Apple versucht jedoch bereits seit Jahren im TV-Geschäft Fuß zu fassen und pirscht jetzt wieder verstärkt nach vorn. Grund dafür, dass es Apple immer noch nicht gelungen ist, sei der große Widerwille der Kabelbetreiber, Apple in das Geschäft vordringen zu lassen. Aus Angst, es könne ihnen genauso ergehen wie der Musikindustrie oder den Netzbetreibern. Zudem sei es schwierig Kunden von Kabel-TV dazu zu bewegen, Set-Top-Boxen für einen hohen Preis zu kaufen, wenn sie diese für eine monatliche Gebühr vom Provider leihen können. Auch Samsung und andere Hersteller von Set-Top-Boxen verkaufen ihre Geräte zwar, haben aber keinen großen Einfluss auf den Markt.

Treffen mit Time Warner Cable

Das Wall Street Journal meint weiters, dass Apple mit dieser Strategie eine ähnliche anstrebt wie mit dem iPhone: Provider dazu zu überreden, Apples Hard- und Software in ihr Sortiment aufzunehmen. Tim Cook hat sich dazu im Juli mit Time Warner Cables Glenn Britt während der jährlichen Medienkonferenz in Idaho getroffen. Man vermutet, dass Apple mit einer 99-Dollar-Box Usern einen beschränkten Zugang zu Online-Videos ermöglichen will und die anderen Kanäle von den Kabelbetreibern kommen. Die dafür vorgesehene Technologie soll laut Insidern auch direkt in Fernsehern eingebaut werden können. Tim Cook ist jedenfalls davon überzeugt, dass es Apple TV noch weit bringen wird.

Apples damalige Forderungen

Apple hat mit Quartalsende im Juni 1,3 Millionen Apple TVs verkauft, was ein Plus von 170 Prozent zum Vorjahr ist. Eine Kabel-TV-Box von Apple war bereits vor zwei Jahren geplant, wurde allerdings wieder verworfen, weil Steve Jobs es als zu schwierig ansah, mit Kabelbetreibern zu kooperieren. Apples Forderung, 30 Prozent Anteile an allen Transaktionen, die über die Box laufen, zu bekommen, könnte unter anderem ein Grund dafür gewesen sein. Ein Vorteil für die Kabelbetreiber allerdings wären die Ausgaben für Set-Top-Boxen gewesen und das Behalten von Kunden, die gerne Online-Content konsumieren. Apple-Sprecher Tom Neumayr wollte die Angelegenheit nicht kommentieren und bezeichnete dies als Spekulation und Gerücht. (red, derStandard.at, 16.8.2012)