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Die MDR-Tuberkulose wird laut jüngsten Forschungsergebnissen immer häufiger.

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Washington - Bei alarmierend vielen Tuberkulose-Patienten sind die gängigen Medikamente wirkungslos. Die Erreger werden zunehmend resistent, wie Tracy Dalton von der US-Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) und ihr Team auf der Website des Fachblattes "The Lancet" schreiben.

Probanden aus acht Ländern

Die zwei wichtigsten Anti-Tuberkulotika sind Isoniazid und Rifampicin. Sind sie wirkungslos, sprechen Experten von MDR-Tuberkulose (MDR bedeutet multidrug-resistant). Die US-Forscher untersuchten jetzt Proben von 1.278 Patienten aus acht Ländern, die an MDR-Tuberkulose erkrankt waren. Dalton und ihr Team wollten wissen, ob diesen Menschen neben Medikamenten erster Wahl vielleicht alternative Medikamente, sogenannte Zweitrang-Medikamente helfen. Insgesamt kamen elf Medikamente zum Einsatz. 

Kein Grund zur Beruhigung

Ein Ergebnis: 43,7 Prozent der Probanden zeigten Resistenzen gegen mindestens ein verabreichtes Zweitrang-Medikament. 6,7 Prozent der Patienten litten sogar unter der gesteigerten Form von MDR: XDR. Das steht für "extensively drug-resistant" und bedeutet, dass die Erreger nicht nur gegen die beiden Standard-Anti-Tuberkulotika resistent sind. Bei ihnen seien sogar zusätzlich zwei weitere definierte Zweitrang-Medikamente wirkungslos, erklärt Barbara Hauer, Expertin vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.

Patienten X

Unter den analysierten Ländern waren Russland und Südafrika. Dort ist das Problem besonders groß. Patienten aus diesen Staaten stellen aber auch international ein Problem dar, so die Forscher. (APA, 1.9.2012)