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Bolzender Button in Belgien

Foto: Reuters/Stringer

Spa-Francorchamps - Ex-Weltmeister Jenson Button startet am Sonntag (ab 14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) von der Pole Position in den Formel-1-Grand-Prix von Belgien. Der englische McLaren-Pilot markierte am Samstagnachmittag in Spa mit 1:47,573 Minuten überlegene Qualifying-Bestzeit. Dahinter folgten der Japaner Kamui Kobayashi (Sauber/+0,298 Sek.) und Pastor Maldonado aus Venezuela (Williams/+0,320) auf den Plätzen zwei und drei. Der Venezolaner hat seinen dritten Startplatz allerdings verloren. Der Williams-Pilot wurde wegen Behinderung des deutschen Force-India-Fahrers Nico Hülkenberg in der Qualifikation am Samstag nachträglich drei Plätze nach hinten versetzt.

Dadurch rückt Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen, der schon viermal in Spa-Francorchamps gewonnen hat, auf den dritten Rang vor. Von Position vier startet am Sonntag mit Sergio Perez aus Mexiko der zweite Sauber-Pilot. Auch WM-Spitzenreiter Fernando Alonso rückt vom ursprünglichen sechsten Platz noch nach vorn. Der spanische Ferrari-Star steht an fünfter statt sechster Stelle.

Für Button war es erst die achte Pole Position seiner Karriere, zuletzt stand 32-Jährige am 24. Mai 2009 in Monaco ganz vorne. Schlüssel für die Bestzeit sei "die richige Balance" gewesen, die er im letzten Freien Training gefunden habe. "Anscheinend ist mein Fahrstil so, dass es schwer ist, für das Qualifying die richtige Abstimmung zu finden", meinte der Weltmeister von 2009 mit einem breiten Lächeln. "Es war wichtig, nach der Sommerpause mit so einem Resultat zurückzukommen."

Das liebe Getriebe

Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel verpasste ebenso wie deutscher Landsmann Michael Schumacher (Mercedes) den dritten und letzten Qualifikations-Abschnitt und musste sich mit Rang elf begnügen, aber von Platz zehn in das zwölfte Saisonrennen, da sein siebentplatzierter Red-Bull-Teamkollege Mark Webber nach einem Getriebewechsel fünf Positionen einbüßt. Dasselbe Schicksal ereilte Nico Rosberg (Mercedes), der damit gar nur als 23. und Vorletzter ins Rennen gehen wird. Rekordchampion Schumacher, der am Sonntag seinen 300. Grand Prix bestreitet, landete im Mercedes auf Rang 13.

Zum enttäuschenden Abschneiden kam für Schumacher ("Es war nicht mehr drin. Ich war mit meiner Runde zufrieden, mehr konnte ich nicht rausquetschen") auch noch eine Geldstrafe, wegen des regelwidrigen Einfahrens in die Boxengasse im zweiten freien Training muss er 2500 Euro zahlen. Der 43-Jähre war am Eingang der Boxengasse an einem Begrenzungspoller vorbeigefahren. Weil dabei keine anderen Wagen in der Nähe waren, stuften die Rennkommissare die Aktion als ungefährlich ein und ließen Schumacher mit einer geringen Strafe davonkommen.  

"Mission Näherrücken" schwer gefährdet

Einen noch geknickteren Eindruck als Schumacher hinterließ Vettel. Und dabei hatte der 25-Jährige angesichts des Unglücks von Webber noch Glück. Der Titelverteidiger versuchte, sich selbst Mut zuzusprechen: "Ich denke man kann hier ganz gut überholen, wir müssen abwarten."

Im vergangenen Jahr war Vettel in Spa noch auf Pole gestanden und hatte anschließend auch das Rennen gewonnen. Und nach einer insgesamt bisher nicht gut verlaufenden Saison, wollte er auf der 7,004 Kilometer langen Berg- und Talfahrt in Spa eigentlich die Wende im Kampf um die WM-Krone einleiten und Punkte auf Alonso gutmachen. Vor den letzten neun Rennen der Saison liegt er 42 Zähler hinter dem Spanier.

"Wir müssen uns steigern, um bis zum Schluss um den Titel mitreden zu können", wusste Vettel. Teamchef Christian Horner sprach von einer "außergewöhnlichen Startaufstellung", ließ aber sogleich eine Kampfansage folgen: "Wir haben Reserven und werden morgen das Beste herausholen." (APA/sid/red 01.09.2012)