Die DZ Value Select Strategie ist im Hause der DZ Bank mit dem Ziel entwickelt worden, über einen investierbaren Index Zugang zu einem Portfolio von Substanzwerten, sog. Value Stocks zu schaffen. Als Auswahluniversum wurde hierzu das deutsche Blue Chip Segment, repräsentiert durch den DAX, gewählt. Dessen Komponenten werden sämtlich nach drei Kriterien untersucht: Dividendenrendite, Kurs/Cash Flow-Verhältnis und Verhältnis vom Marktwert des Eigenkapitals zum Buchwert des Eigenkapitals. Value-Stocks zeichnen sich durch eine hohe Dividendenrendite, ein niedriges Kurs/Cash Flow-Verhältnis sowie eine kleine Marktwert-zu-Buchwert-Relation aus. 

Zwölf DAX-Werte bilden den Index

In einem ersten Schritt wird für jedes Auswahlkriterium eine Rangliste aller DAX-Werte erstellt. Der Gesamtrang einer Aktie ergibt sich, indem die Einzelränge durch ein im Zeitauflauf dynamisches Gewichtungsschema kombiniert werden, wobei das Gewicht eines Kriteriums zwischen 5 und 90 Prozent liegen kann. Die besten zwölf Aktien bilden gleichgewichtet den DZ Value Select-Index. Die Überprüfung der Kriteriengewichtung erfolgt halbjährlich, die Überprüfung der Indexkomponenten sowie eine automatische Neugewichtung erfolgen vierteljährlich. Zurzeit umfasst der Index die Aktien von Allianz, BMW, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Deutsche Lufthansa, E.ON, Metro, Münchner Rück, RWE, ThyssenKrupp und Volkswagen.

Die DZ Value Select Strategie ist über das DZ Value Select-Index Open End-Zertifikat (ISIN: DE000DZ4Z006) investierbar. Da die Begebung des Zertifikates gerade erst einen Monat zurück liegt (Emissionstag 24.08.12) und längere Zeitreihen noch nicht verfügbar sind, erscheinen Vergleiche mit dem DAX als Benchmark-Index eher willkürlich; die beiden Indizes liegen derzeit (logischerweise) gleichauf. Eine Managementgebühr wird zwar nicht erhoben, allerdings werden bereits in der Indexberechnung 50 Prozent der anfallenden Dividenden einbehalten, die andere Hälfte wird in den Index reinvestiert. Da gerade dividendenstarke Papiere bevorzugt in den Index aufgenommen werden, müssen Investoren de facto mit einer Belastung der Performance von mindestens 2-3 Prozent p.a. rechnen. Da das Papier bereits an der Börse notiert, entfällt ein Ausgabeaufschlag, die Geld-Brief-Spanne beträgt ein Prozent.

Fazit: Die Verbriefung von Value-Strategien hat Konjunktur, nachdem Aktien im Jahresverlauf als halbwegs inflations- und krisengeschützte Realanlagen deutlich zulegen konnten. Da die Dividenden langfristig einen Großteil des Anlageerfolges ausmachen, sollten Investoren hier nicht zu freigiebig sein. Auch eine Handelsspanne von einem Prozent für einen Korb deutscher Blue Chips ist optimierbar.