Der Börsengang der deutschen Telefonica-Tochter O2 könnte einem Bericht zufolge bereits Mitte Oktober über die Bühne gehen. Bisher war über eine Platzierung bis Ende Oktober spekuliert worden. Das Interesse sei groß, berichtete die "Financial Times Deutschland" (FTD/Montag) unter Berufung auf Aussagen eines Managers. Der Börsengang könne aber in Gefahr geraten, wenn der hoch verschuldete spanische Telekomkonzern das Rad überdrehe: "Es wird nur klappen, wenn Madrid nicht zu gierig ist" zitierte das Wirtschaftsblatt den Manager.

Weniger Geld

Der Markt für Börsengänge liegt in Deutschland brach. Derzeit läuft die Preisfindung für die Aktien des Versicherers Talanx, der am Dienstag nach langem Hin und Her sein Börsendebüt feiern will. Die Hannover-Rück-Mutter hatte die Platzierung der Anteile im September erst angekündigt, dann zurückgezogen und will jetzt beim zweiten Versuch mit rund 500 Mio. Euro weniger Geld als beim ersten Mal einnehmen.

Telefonica hatte im Juli den Börsengang von O2 angekündigt. Die Spanier wollen damit einen Teil ihres Schuldenbergs von zuletzt mehr als 58 Mrd. Euro abtragen. Der Konzern will Insidern zufolge mit dem Verkauf von rund 20 Prozent an dem Mobilfunkbetreiber etwa 1,5 Mrd. Euro erlösen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen potenzielle Investoren mit einer hohen Dividende geködert werden. (reuters, 01.10. 2012)