Innsbruck - Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle hat eine baldige Einigung über künftige Zugangsregelungen an den österreichischen Universitäten angekündigt. Die Verhandlungen mit SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl würden sehr gut verlaufen. Er hoffe, dass es in allernächster Zeit ein Ergebnis geben werde, sagte Töchterle am Montag in Innsbruck. Den Gesamtsachul-Vorstoß des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP) hält Töchterle für einen "wegweisenden Versuch"

Bei den Verhandlungen über die Zugangsregeln spieße es sich an nichts mehr, sagte Töchterle. Er habe sich mit Kuntzl bereits auf einen Testlauf für die Studienplatzfinanzierung in stark nachgefragten Fächern geeinigt.

Reform der Lehrerausbildung "kein Match"

Die gesetzlichen Voraussetzungen für eine gemeinsame Lehrerausbildung will Töchterle "auf jeden Fall" noch in dieser Legislaturperiode anstreben. Die Reform der Lehrerausbildung sei "kein Match", sie sei nur in einer Zusammenarbeit der Universitäten und der Pädagogischen Hochschulen möglich.

"Die Lehrerausbildung muss eine Wissenschafts- und Forschungsfundierung haben", sagte Töchterle. Diese gebe es eben nur an Universitäten. Die Verhandlungen mit Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) über die Curricula sei "sehr weit", hier erwarte er demnächst eine Einigung. Die Institutionenfrage sei "etwas komplexer", aber auch dabei gebe es einen Grundkonsens. "Dieser lautet, dass es nicht ohne Kooperation geht. Wir feilen hier an Details", sagte der Wissenschaftsminister.

Uni-Fusion in Innsbruck soll möglich werden

Töchterle nahm überdies zur der unter anderem von Tirols Landeshauptmann Platter angestrebten Wiederzusammenführung der Medizinischen Universität und der Uni Innsbruck Stellung: Er habe einen Auftrag für die Vorbereitung einer entsprechende Gesetzesänderung erteilt. Sein Ziel sei es, diese noch in dieser Legislaturperiode herbeizuführen und somit die Institutionen zusammenführen zu können.

"Ob eine Fusion möglich ist, hängt aber von den Universitäten selbst ab. Sie müssen es selber wollen", sagte Töchterle. Derzeit würden von den Universitäten eingesetzte Arbeitsgruppen die Vor- und Nachteile diskutieren und die Ergebnisse demnächst der Öffentlichkeit präsentieren.

Den Gesamtschul-Vorstoß Platters und das damit einhergehende geplante Pilotprojekt in Tirol nannte der Minister einen "interessanten, wegweisenden Versuch". Damit werde "Bewegung erzeugt" und würden vor allem die Probleme in Ballungsräumen aufgegriffen. Zudem würden dabei auch die "gymnasialen Elemente beibehalten", erklärte Töchterle. (APA, 1.10.2012)