Das Comeback des "Zehnkampfs der Supersportler" ist gelungen, nächsten Sonntag ist in ORF eins (18.10 Uhr) in einer rund 100-minütigen Aufzeichnung zu sehen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung muss sich das für Jahrzehnte von der Bildfläche verschwundene Format aber erst wieder erarbeiten, denn bei der "Super10Kampf"-Premiere blieben viele Sitze im Schwechater Multiversum leer.

Die "Zeitzeugen" der legendären Sendungen aus den Siebzigern und Achtzigern bevorzugen indes wohl lieber die TV-Aufzeichung als die Liveshow, die Jüngeren hatten keinen Vergleich. Sie waren bei den unvergessenen Auftritten eines Kurt Pittner noch nicht geboren, mussten sich von dem dadurch erworbenen "Heldenstatus" des kleinen Gewichthebers und auch anderer Sportgrößen erzählen lassen.

Zum Team-Wettkampf mutiert

Die Aufzeichnung des vom früheren Individual- zum Team-Wettkampf mutierten Konzepts hat jedenfalls durchaus Unterhaltungswert. Nach ein wenig Anlaufzeit kamen auch so manche Bonmots, auf die sich die TV-Zuschauer freuen dürfen. So etwa Markus Rogan nach dem Spiel "Matten Regatta": "Ich bin in meiner Karriere oft auf falschen Matratzen gelandet - manchmal waren es auch Nagelbetten."

Später wurde dem Schwimmer nach einem Regelverstoß von Moderator Armin Assinger eine ernste Konsequenz angedroht. "Dann zeige ich dir den Polizeigriff", warnte der gelernte Polizist. Beim Sportler-Erkennen ließ Markus Prock bei seinem Neffen Gregor Schlierenzauer, Teamkollege Herbert Prohaska wiederum bei Hans Krankl aus. "Ich entschuldige mich bei meinem Team und ganz Österreich", meinte Prohaska geknickt.

Zeitenüberbrücker Franz Klammer

Star des Abend war Franz Klammer, nun als einziger damals und heute Sieger im Sportler-Zehnkampf. Beim abschließenden Wurfbewerb hatte er sich in seinem "Team rot" vorerst zurückgehalten, um schließlich den entscheidenden Wurf zu setzen. "Viktoria hat uns zum Sieg geschossen", sagte der Ski-Kaiser anerkennend über Teamleiterin Viktoria Schwarz. "Ich habe nur noch das Finale machen müssen."

Klammer hat den Vergleich zur früheren Sendung, bei ihm kam der Comeback-Versuch gut an. "Die Bewerbe sind kurzweilig, machen Spaß", erklärte der Kärntner. "Sie sind nicht zu schwierig, man bekommt keinen Muskelkater." Schwarz konnte sich auf Klammer, Conny Wilczynski, Andreas Linger und Martin Hackauf (gecastet) verlassen, fand den passenden Team-Titel: "Vicki und die starken Männer".

Generationen-Duell mit dem Schwiegervater

Für Benjamin Karl stand auch das Generationen-Duell mit seinem Schwiegervater im Mittelpunkt. Der heißt Werner Grissmann und war anno dazumal an der Seite Klammers in Aktion. Der Snowboarder wäre einem direkten Duell mit dem gewichtigen Ex-Skistar nicht abgeneigt. "Das wäre lustig, auch wenn er bei manchen Spielen vielleicht weniger Chancen hätte. Aber einen Schmäh hat er wie eh und je."

Für Anton Innauer soll es das mit dem erneuten Antreten hingegen wieder gewesen sein. "Nächstes Jahr schicke ich einen anderen Skispringer, wir haben ja eine erfolgreiche Garde", erläuterte der Olympiasieger. Es hat Spaß gemacht, weil es eine Teamgeschichte ist. Individual würde ich es nicht mehr machen wollen. Aber prinzipiell ist es eine tolle Veranstaltung mit super Ideen."

Reinerlös gespendet

Glänzend schlug sich auch Günther Matzinger, zweifacher Paralympics-Sieger von London. Beim für den Aufstieg ins Semifinale entscheidenden Kartenspiel brachte er sein Team mit dem Disziplinensieg weiter. "Da habe ich das richtige Händchen gehabt. Es war ein riesengroßer Spaß." Passend dazu kommt der Reinerlös des Abends von 50.000 Euro Österreichs Sportlern mit Behinderung zugute. (APA, 1.10.2012)