Das Accessoire für den Biker von Welt: der Motorrad-Radträger.

Foto: E-Tel Tuning

Seit Jahren, immer wieder - oder viel mehr hin und wieder kommt eine E-Mail von ihm. Dem Rappe ohne Lehntier (Name von der Redaktion geändert). Manchmal ist er forsch und frotzelnd, manchmal scherzend und schimpfend, manchmal informativ und manchmal ignorant. Diesmal war er auffordernd, antreibend, nicht immer der alten Leier zu erliegen.

"Ich wollte eine kleine Anregung loswerden: Schreibt doch nicht immer nur über neue Fahrzeuge. Ein eigener Kasten über Zubehör würde sicherlich viele Leser interessieren", schreibt der Rappe da. Und um zu verdeutlichen, um welches Zubehör es ihm geht, hängt er auch einen Link an - zu einem sehr innovativen Anhänger quasi.

Der klassische Radträger neu eingesetzt

Hinter dem Link verbirgt sich ein Online-Zubehör-Lieferant und etwas noch nie Gesehenes. Ein Fahrradträger, den man auf Motorräder montiert. Ja, wir haben schon Gold Wings mit Anhänger gesehen, kennen Beiwagenmaschinen, aber einen Radlträger am Moped?

Dort, wo man die Halterung des Top-Case sonst verschraubt, bahnen sich zwei Streben ihren Weg. Sie verbinden den Fahrradträger mit dem Motorrad. Ein paar Handgriffe - mehr ist das nicht.

Obwohl, ein wenig Übung wird es schon erfordern, mit zwei Rädern hinten am Motorrad in den Urlaub zu fahren. Zum einen sind die Räder länger als ein Motorrad breit, und beim flotten Durchfädeln zwischen den Kolonnen vor der roten Ampel bremsen sie ungemein. Entweder schon im Kopf, sonst später in der Praxis, wenn man die Radnabe des Waffenrades in die Heckklappe eines alten Ford Fiesta reibt - bis der Klügere nachgibt.

Auf der Bergstraße selber treten

Dieser Träger hat aber auf den zweiten Blick auch ungeahnte Vorteile. Nicht nur, dass man damit seine Räder transportieren kann - was gibt es Schöneres, als auf der Autobahn in die Colli Orientali im Norden Italiens zu reisen und dort dann ausgiebig mit dem Fahrrad über die Hügel zu fetzen? Durch das Gewicht, hinten über dem Motorrad, könnte sogar ein Schwitzer wie ich locker am Hinterrad von Wien bis nach Linz fahren.

Viel mehr wird es ein Kunststück sein, beim Start das Vorderrad am Boden zu halten. Selbst eine 125er steigt sofort auf - wenn sie das nicht eh schon beim Beladen macht. Aufpassen muss man trotzdem. Wird der Wheely zu steil, schleifen die Patschen der Fahrräder, was unnötig bremst, Gummi braucht und natürlich zum Sturz führen kann.

Günstig auch noch

Sollten Sie jetzt überlegen, ob das was ist, das Sie sich auf Ihre Maschine schnallen wollen, dann wird Ihnen diese Information helfen: Der Radlträger kostet nicht einmal 20 Euro. Also im schlimmsten Fall, dass Sie mit dem Ding nicht um die Kurve kommen, verklopfen Sie es einfach wieder günstig auf einer Online-Börse, oder lassen es mit dem anderen unnötigen Kram, den Sie seit Jahren nicht mehr angegriffen haben, im Keller verstauben.

Wer die Versandkosten niedrig halten möchte, findet auf dem Portal auch weitere sinnvolle Produkte, die man natürlich gleich auf einmal verschicken lassen kann. Vom Getränkehalter-Adapter, der statt riesiger Becher lieber Schnapsgläser festhält, bis zur Tankinnenbeleuchtung um 3,99 Euro finden Sie hier alles, was wirklich nützlich ist. Kabelbaum-Samen, Bremsenfett, Auspuff-Verschlussschrauben, Standgas-Behälter, sogar ein kurzweiliges Ventilspiel hat der Anbieter.

Nicht fehlen darf der 710er-Deckel, Keilriemenfett gegen quietschende Keilriemen - und Sie haben schon verstanden: Auch Getriebesand und Kolbenrückzugsfedern gibt es hier. Danke, werter Rappe ohne Lehntier, für den wertvollen Hinweis. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 1.10.2012)