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Ein Engagement wie bei der Freiwilligen Feuerwehr, hier bei einem Löscheinsatz in Schärding, gehört in Österreich fast zum guten Ton.

Foto: APA/FF SCHÄRDING

Am 12. und 13. Oktober findet im Künstlerhaus Wien die erste Wiener Freiwilligenmesse statt. Der Eintritt ist frei. Mehr als 60 Vereine und Organisationen aus den unterschiedlichsten Bereichen sind an Bord, um Einblicke in ihre Tätigkeiten zu geben - und um ehrenamtliche Helfer zu rekrutieren. Am Montag wurden bei einer Pressekonferenz die Ziele definiert. Die Freiwilligenmesse soll zu einer fixen Institution in Wien avancieren.

Die Österreicher gehören zu den engagiertesten Bürgern innerhalb der Europäischen Union. 44 Prozent der über 15-Jährigen leisten unbezahlte Arbeit, das sind rund drei Millionen, was 400.000 Vollzeitstellen entspricht. Im EU-Schnitt sind 23 Prozent als Ehrenamtliche engagiert. Laut einer Studie aus dem Vorjahr würden alleine die Jahreslohnkosten dieser 720 Millionen Stunden pro Jahr, die in Freiwilligenarbeit fließen, mindestens 16 Milliarden Euro betragen.

Nachbarschaftshilfe

Was zählt zur Freiwilligenarbeit? Der weitaus größte Teil (27,1 Prozent) ist informeller Natur, wie zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe. Es folgt formelle Freiwilligenarbeit, also innerhalb von Organisationen, in den Kategorien Kultur (7,5 Prozent), Sport (6,9 Prozent) und Religion (6,2 Prozent).

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Sozialminister Rudolf Hundstorfer betonten bei der Pressekonferenz die große Bedeutung der Freiwilligenarbeit. "Ehrenamt hält die Gesellschaft zusammen", sagt Mikl-Leitner und Hundstorfer möchte vor allem der älteren Generation Engagement ans Herz legen. Die heutige Seniorengeneration lebe nicht selten im "Unruhestand". Ältere Menschen sind aktiv und lebendig. "Wir wollen alle einladen, sich mehr zu engagieren. Ich hoffe, dass die Messe Beginn einer Serie sein wird, die auch in anderen Städten Österreichs zur ständigen Einrichtung wird", so der Minister in einer Aussendung. (red, derStandard.at, 1.10.2012)