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Problematisch ist beispielsweise das Bakterium Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), das vor allem bei im Krankenhaus erworbenen Infektionen eine Rolle spielt.

Foto: APA/GUENTER R. ARTINGER

Hamburg - Im Kampf gegen resistente Krankenhauskeime haben Experten zu einem sorgsamen Umgang mit Antibiotika aufgerufen. "Nahezu alle bekannten Antibiotika-resistenten Krankenhauskeime sind weltweit und auch in Deutschland auf dem Vormarsch", sagte Tagungspräsident Martin Aepfelbacher am Montag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) in Hamburg. Mittelfristig seien jedoch keine neuen Medikamente auf dem Markt zu erwarten.

Nur eine frühzeitige Diagnostik, ein intensiv durchgeführtes Hygienemanagement sowie ausgedehnte Maßnahmen zur Vorbeugung von Infektionen könnten nach Ansicht der Wissenschaftler "vor dieser Bedrohung schützen". In Deutschland erkranken 3,5 Prozent aller Klinikpatienten an einer Infektion durch multiresistente Erreger, hieß es mit Verweis auf Daten des Berliner Robert Koch-Instituts.

Zu den Problemkeimen gehört beispielsweise das Bakterium Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), das vor allem bei im Krankenhaus erworbenen Infektionen eine Rolle spielt. Es ist seit mehr als 50 Jahren bekannt. Laut DGHM sind in den vergangenen zwölf Jahren Antibiotika entwickelt worden, die gut wirksam gegen MRSA sind.

Größere Sorgen machen den Experten nun Infektionserreger aus dem Darm, für die es den Angaben zufolge derzeit keine Behandlungsoptionen gibt. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Escherichia coli oder Klebsiellen, die Enzyme bilden und sich mit diesen gegen die Antibiotika wehren. (APA/dpa, derStandard.at, 1.10.2012)