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Red Bulls Premium-Pilot fehlt nicht mehr viel zum Titel-Hattrick.

Foto: Reuters/Whiteside

Abu Dhabi - Sebastian Vettel ist an den Ort seines vielleicht größten Triumphes zurückgekehrt. 2010 hatte sich der Deutsche in Abu Dhabi seinen ersten WM-Titel geholt. Vettel schnappte beim Saisonfinale ausgerechnet dem bis dahin führenden Ferrari-Superstar Fernando Alonso den Titel weg. Es war eine Sternstunde für sein Team Red Bull, das bereits dieses Wochenende erneut als Konstrukteurs-Weltmeister feststehen könnte.

Sein fünfter Grand-Prix-Sieg in Serie wäre am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins) auch für Vettel ein weiterer großer Schritt in Richtung Titel-Hattrick. 13 Punkte Vorsprung auf Alonso nimmt der 25-Jährige in das drittletzte Saisonrennen mit - und mit dem RB8 auch das bessere Auto. 205 Runden lag Vettel darin zuletzt ununterbrochen in Führung (seit Runde 23 in Singapur). Der Rekord von Alberto Ascari steht seit 1952 bei 305 Umläufen in Serie.

Kein Schwert, dafür die Hände

Fernando Alonso gibt aber freilich nicht auf. Der Spanier hat sich im WM-Duell zuletzt immer mehr der fernöstlichen Philosophie bedient. "Es gibt keine Siege ohne Narben, keinen Regenbogen ohne Regen", erklärte der 31-Jährige, nachdem er in Belgien von Lotus-Pilot Romain Grosjean abgeschossen worden war. "Das Leben eines Kriegers ist die Herausforderung. Und Herausforderungen sind nicht gut oder schlecht, sie sind einfach Herausforderungen", ergänzte er in Singapur.

"Wenn der Feind denkt, du greifst über die Berge an, greife über das Meer an. Wenn sie denken, über das Meer, dann komme über die Berge", sagte Alonso, als er seinen Vorsprung in Japan bereits dahinschwinden sah. Nach Platz zwei am Wochenende in Indien twitterte der Weltmeister von 2005 und 2006, der einen japanischen Samurai über den Rücken tätowiert hat: "Wenn das Schwert bricht, kämpfe mit deinen Händen."

Team-Titel winkt

Im Vorjahr triumphierte in Vettels "Wohnzimmer" allerdings Lewis Hamilton, nachdem der Deutsche nach einem Reifenschaden aufgeben musste. Alonso belegte hinter dem McLaren-Piloten Platz zwei.

Ferrari will bis zum Ende angreifen. "Wir sind bereit, 120 Prozent zu geben, genau wie Alonso", versicherte Präsident Luca di Montezemolo. "Wir werden bis zum letzten Kilometer um die WM kämpfen." Der Konstrukteurs-Titel könnte allerdings bereits in Abu Dhabi an Red Bull gehen. Das österreichisch-englische Team führt mit 407 Punkten vor Ferrari (316) und McLaren (306).

Sollten Vettel und Teamkollege Mark Webber in der Yas Marina östlich der Wüstenmetropole mehr Punkte holen als die Verfolger, wäre dem Rennstall von Dietrich Mateschitz der dritte Titel in Serie bei den ausständigen Rennen in Austin und Sao Paulo nicht mehr zu nehmen. Maximal 43 Punkte sind mit einem Doppelsieg pro Grand Prix zu holen. Ein Hattrick in der Konstrukteurs-WM ist bisher erst drei Teams gelungen. (APA/Reuters, 1.11.2012)