Als das Linzer Hip-Hop-Kollektiv Texta Anfang der Neunzigerjahre die Beats mit Dialekttexten zu unterlegen begann, galt diese Verschränkung mindestens als exotisch. Die Nähe des Muttersprachlichen zu allem Popkulturellen war fern jeglicher künstlerischen Selbstverständlichkeit - dementsprechend die durchaus skeptischen Reaktionen auf Hip-Hop mit oberösterreichischem Lokalkolorit. Nun wurden die textlichen Pioniertaten der Linzer vom Milena-Verlag unter dem Titel "Die Texta-Chroniken 1993-2011" in Buchform zusammengefasst. Am  Freitag  wird der 300-Seiten-Schmöker, der neben Kommentaren zur Entstehung der Textwerke auch viel Bildmaterial des Fünfers liefert, im Innsbrucker P. M.K. präsentiert. Die Bandmitglieder lesen aus dem Werk, um im Anschluss als Texta-Soundsystem hinter das DJ-Pult zu treten.

Zurück in die Neunzigerjahre geht es auch am Samstag in der Grellen Forelle in Wien. Mit Laurent Garnier gastiert jener Mann, der maßgeblich dazu beitrug, französischen House und Techno in die Welt zu tragen. Als Mitbegründer des F-Communications-Labels schuf Garnier ebenso die geschäftliche Struktur hinter dem damals hoch gehandelten Musikexport. Des Auflegens ist der Franzose allerdings längst müde. Seit wenigen Jahren widmet er sich dem Live-Projekt L.B.S., mit dem er am Samstagabend in der Grellen Forelle auftreten wird. Das Trio stellt sich neben den obligatorischen Decks allerhand Gerätschaft von Fender Rhodes bis hin zu nicht minder betagten Synthesizern auf die Bühne. Warum? Er habe mittlerweile das Gefühl, dass sich DJs im Generellen bei der Arbeit langweilen würden, äußerte sich der Franzose im Fachblatt De:Bug. (lux, DER STANDARD, 2.11.2012)