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Die drei Fragezeichen rittern um den Sieg.

Foto: EPA/Gindl

Beaver Creek - Fünf Wochen nach dem überlegenen Sieg von Ted Ligety in Sölden geht am Sonntag (17.45/20.45 MEZ) als Ausklang der Herrenrennen in Beaver Creek der zweite Saison-Riesentorlauf in Szene. Speziell Marcel Hirscher und der Italiener Max Blardone hoffen, dass dieser RTL keine weitere Ligety-Show, sondern wieder ein Fall für drei wird. Denn diese drei Fahrer haben die jüngsten zehn Weltcup-RTL's unter sich ausgemacht,

Hirscher hätte sich in Sölden am liebsten "eingegraben", nachdem er mit über drei Sekunden Rückstand Dritter hinter Ligety und Blardones Landsmann Manfred Mölgg geworden war. Doch fünf Wochen sollten genug Zeit gewesen sein, um am Vorsprung des US-Weltmeisters zu knabbern.

"Wie viel mussten wir pro Wochen aufholen?", fragte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold in Colorado jedenfalls scherzhaft. Und dann ernster: "Wir haben hier wirklich gut trainiert und Hirscher war beim Nor-Am in Aspen, wo außer Ligety und den Norwegern alle Guten waren, überlegen."

Der Rest vom Schützenfest

Aber nicht nur Weltcup-Titelverteidiger Hirscher, sondern auch Philipp Schörghofer und Marcel Mathis sind laut Berthold "gut drauf." Die beiden hatten im Gegensatz zu Hirscher auf Renneinsätze in Colorado verzichtet. Mathis, weil er als Amerika-Neuling mit der Materialabstimmung beschäftigt war, Schörghofer arbeitete nach Materialwechsel ebenfalls am Gefühl für Ski und Schnee.

Und das durchaus mit Anfangsschwierigkeiten. "Aber jetzt habe ich ein gutes Set-Up für Sonntag gefunden", erklärte der WM-Dritte aus Salzburg, der in Sölden mit Nummer eins den "Schneepflug" spielen musste und auf Platz 52 durchgereicht worden war. "Das ist lange genug her, das hab ich verdaut", versprach Schörghofer.

"Ausbaufähig"

In Beaver Creek ist "Schörgi" über Platz sieben noch nie hinausgekommen. "Das ist also ausbaufähig", sagte der 29-Jährige, dem aber bewusst ist, dass auch Aksel Lund Svindal, Alexis Pinturault und Co. auf der unten flachen Raubvogelpiste gute Chancen haben: "Der Hang hier ist eher ein leichter, da ist der Favoritenkreis größer."

Im Vorjahr hatten dennoch die Spezialisten das Sagen, Hirscher gewann den regulären und zwei Tage später Ligety den Ersatz-RTL in Beaver Creek. Der US-Amerikaner wäre am Sonntag vor Heimpublikum nur mit einem weiteren Triumph wirklich zufrieden. Der Vorsprung ist ihm dabei aber offenbar egal.

"Sölden war nicht der Normalfall", erklärte Ligety. "Ich will natürlich so viele Riesentorläufe wie möglich gewinnen, aber solche Vorsprünge wie dort kann man nicht jeden Tag erwarten", glaubt der Weltmeister. (APA, 01.12.2012)