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Das Stadion in Astana war das Zentrum der Feierlichkeiten anlässlich des "Tages des ersten Präsidenten".

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Kosten und Mühen wurden nicht gescheut, um ...

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... den Ehrentag von Nursultan Nasarbajew zu begehen.

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Astana - Kasachstan hat am Samstag erstmals den "Tag des ersten Präsidenten" gefeiert und damit den Personenkult um Staatschef Nursultan Nasarbajew weiter ausgedehnt. Der 72-jährige Präsident zeigte sich einer Menge im Stadion von Astana, der Hauptstadt der früheren Sowjetrepublik in Zentralasien. "Indem es mich als Präsident ausgewählt hat, hat Kasachstans Volk mir eine große Verantwortung übertragen", sage Nasarbajew nach Angaben seines Pressebüros in seiner Ansprache. "Und in all diesen Jahren habe ich seinen Willen erfüllt."

Mit seinem Volk habe er eine "unabhängige Republik" mit einer starken Wirtschaft aufgebaut, sagte Nasarbajew weiter. Er war am 1. Dezember 1991 kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion als einziger Kandidat mit 98,7 Prozent der Stimmen gewählt worden. Seitdem regiert er mit eiserner Hand und kann sich dabei auf den Rohstoffreichtum seines Landes stützen.

2010 kürte sich Nasarbajew schließlich zum Chef der Nation (kasachisch: 'Elbassi'), ein Titel, der ihm lebenslangen Einfluss auf die großen politischen Entscheidungen sowie lebenslange Immunität garantiert. Bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr 2011 wurde er mit über 95 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

Regierung verlängert das Wochenende

Weil der Feiertag zur Ehren des Staatschefs in diesem Jahr auf einen Samstag fiel, verlängerte die Regierung das Wochenende extra um einen Tag auf den Montag, um den Anlass gebührend zu würdigen. Nach seinem Auftritt im Stadion empfing Nasarbajew in seiner Residenz Schüler. Das Fernsehen zeigte den Film "Der Himmel meiner Kindheit", den ersten Teil einer Trilogie über Nasarbajews Leben bis zu seinem Aufstieg zur Macht. Am Montag soll in der neugegründeten Nasarbajew-Universität ein internationales Forum stattfinden - Thema: "Die Rolle des Präsidenten in der Entwicklung des Landes".

Auch die kasachische Opposition begeht demnächst einen Jahrestag: Mitte Dezember 2011 wurde in der Stadt Schanaosen ein Streik von Ölarbeitern blutig niedergeschlagen, 14 Menschen starben damals. Kurz darauf wurde der kasachische Oppositionsführer Wladimir Koslow festgenommen und Anfang Oktober dieses Jahres zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen Aufrufs zum Umsturz verurteilt. In letzter Zeit wurden außerdem mehrere Medien verboten. (APA, 1.12.2012)