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Mittlere Loipe: Länge 5 km, Höhenunterschied rund 50 m, mittelschwer.

Kurze Loipe: Länge 3 km, unerheblicher Höhenunterschied, leicht.

Skating-Loipe: Länge 3,2 km, Höhenunterschied 30 m, mittelschwer.

Meist nur an den Wochenenden geöffnet ist eine kleine Jausenstation nahe der Einstiegsstelle. Grenzlandloipe: Länge 10 km, Höhenunterschied rund 100 m, mittel - schwer.

Grafik: DER STANDARD

Knapp unterhalb des Lahnsattels befindet sich bei der gleichnamigen Ortschaft ein kleines, aber durchaus interessantes Loipensystem, dessen längste Schleife - die Grenzlandloipe - in einem idyllischen Hochtal zwischen Göller, Wildalpe und Kriegskogel verläuft. Allein der landschaftlichen Schönheiten wegen verdient das System größere Beachtung, denn von freien Wiesenböden genießt man immer wieder schöne Sicht auf die umliegenden Erhebungen.

Die Loipen werden vom "Verein Freunde der Erhaltung der Schule Alt-Lahnsattel" präpariert und kontrolliert, was eine enge Verknüpfung mit der Geschichte der Region ergibt. Die Schule wurde 1827 für die Kinder von Holzknechten gegründet, aus ihr ging das 1871 errichtete protestantische Schul- und Bethaus hervor, das bis 1976 bestand.

Knechtschaft im Urwald

Um 1780 begann in dem damaligen Urwaldgebiet die Holzgewinnung, für die man protestantische Holzknechte aus der Dachsteinregion holte. Auch katholische Arbeiter aus Maria Taferl waren am Werk, diese siedelten aber im nahen Donaudörfl. Luchs, Bär, Wolf und Wildschwein waren, wie die Chroniken vermerken, damals nicht gerade eine Seltenheit.

Gefragt waren nicht nur die Bäume des Urwalds, sondern auch die in den höheren Bereichen wachsenden Latschen, aus deren knorrigen Ästen man eine besonders gute Holzkohle gewann. Der Raubbau an den Legföhren rächte sich bald bitter, denn es kam in der Folge zu schweren Lawinenabgängen, von denen der Pass und die kleine Ortschaft den Namen haben. Im Jahre 1844 verloren elf Menschen ihr Leben in den zu Tal donnernden Schneemassen, 1878 konnte das letzte Opfer erst im August aus den Lawinenresten geborgen werden.

Vom Urwald hat sich zwischen Donaudörfl und Gscheidl noch ein kleiner Rest erhalten, der natürlich unter Naturschutz steht und hauptsächlich von den Wallfahrern auf ihrem Weg nach Mariazell passiert wird.

Der Sage nach verdankt der Kriegskogel seinen Namen einer nichtstattgefundenen Schlacht. Um Blutvergießen zu vermeiden, einigten sich die Anführer zweier Heere auf ein Duell, dessen Ausgang auch für ihre Reckenschar verbindlich war. Der Berg müsste also gerechterweise Kriegsverhinderungskogel heißen; und das kleine Gewässer, an dem die Spur stets entlangführt, Kriegsverhinderungskogelbach.

Die Lahnsattler Loipen liegen selbstverständlich außerhalb des Lawinenstrichs. Die Doppelspur ist dem Gelände ideal angepasst und weist daher viele Kurven auf. Alles in allem halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen, da die Krümmungen recht übersichtlich sind. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 2.2.2013)