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SPÖ-Chef Werner Faymann: möglichst wenig bewegen, nur nichts falsch machen.

Eine Serie des STANDARD untersucht, wie die Parteien im Wahljahr dastehen, Teil 1: SPÖ.

Foto: dapd; Bearbeitung: Friesenbichler

Glaubt man den Meinungsumfragen, ist die SPÖ gut aufgestellt, zumindest auf Bundesebene: Die Sozialdemokraten liegen konstant bei einem Wert knapp unter 30 Prozent, jedenfalls unangefochten auf Platz eins. 29,3 Prozent waren es zuletzt bei der Wahl 2008, das waren gleich 6,1 Prozentpunkte weniger als zuvor. Dennoch schien das Motto von Kanzler und Parteichef Werner Faymann in dieser Legislaturperiode zu lauten: Möglichst wenig bewegen, nur nichts falsch machen. An einen Zugewinn scheint in der Parteizentrale niemand zu glauben. Hauptsache vorn bleiben.

Die Ausgangsposition hat sich durch die empfindliche Niederlage bei der Volksbefragung zur Wehrpflicht nicht verbessert. Die patscherte und müde Kampagne hat erhebliche Zweifel am taktischen Geschick und am strategischen Scharfsinn der Parteivorderen aufkommen lassen. Was die Mobilisierungskraft anbelangt, müssten sich Funktionäre wie Parteispitze noch ordentlich ins Zeug legen, um die Sympathisanten ausreichend zu motivieren. Das gilt freilich auch für die Bundesländer.

In Kärnten besteht immerhin die Chance, Erste zu werden - weniger aufgrund der eigenen Souveränität als aufgrund der eklatanten Schwäche der regierenden Freiheitlichen. In Salzburg droht hingegen ganz akut der Verlust der Spitzenposition - aufgrund eigener Fehler. In Tirol und Niederösterreich scheint jedoch kein Weg aus der politischen Bedeutungslosigkeit herauszuführen. Rückenwind aus den Ländern ist für Faymann jedenfalls nicht zu erwarten. (völ, DER STANDARD, Printausgabe, 1.2.2013)