Auch in U-Bahnen werden Videokameras eine nach der anderen zerstört

Screenshot: YouTube

Bereits Anfang Jänner haben deutsche Blogs und Medien über eine Aktion berichtet, die nun auch von amerikanischen Medien aufgegriffen wurde. In einer Aktion namens "Camover" rufen deutsche Aktivisten dazu auf, Überwachungskameras im öffentlichen Raum zu zerstören.

Aktion als Spiel

Wie Wired und der Guardian berichten, wird die Aktion selbst als "Spiel" bezeichnet und ist mittlerweile nicht nur in der deuschen Hauptstadt Berlin, sondern auch in vielen weiteren Städten in vollem Gange. In dem "Spiel" geht es darum, so viele Kameras wie nur möglich auszuschalten. Entweder durch Herausreißen der Leitungen, durch Abschneiden von Kabeln, Verkleben von Linsen oder Besprühen mit schwarzer Farbe.

Ernster Hintergrund

Das Ganze wird zusätzlich auf Video festgehalten, damit anschließend Punkte an die Teams vergeben werden können. Einer der Initiatoren erzählte gegenüber dem Guardian, dass es sich zwar um ein "Spiel" handle, der Hintergrund aber ernst sei: Das Ziel sei es, so viele Kameras wie nur möglich auszuschalten, um die Videoüberwachung in den Städten massiv zu stören.

Protest gegen Polizeikongress

Angefangen hat alles als Protest gegen den Europäischen Polizeikongress, der am 19. Februar 2013 in Berlin stattfinden wird. Einen Preis gibt es für die Gewinner nicht, vermutlich, weil diese anonym bleiben sollten. Denn das Spiel könnte für die Beteiligten gravierende Folgen haben: Vandalismus und Sachbeschädigung könnten den Aktivisten zum Verhängnis werden.

Stigmatisierung befürchtet

Die Motivation hinter der Aktion ist die mögliche Ausweitung der Videoüberwachung bzw. die Analyse "auffälligen Verhaltens" im öffentlichen Raum. Diese würde, so die Aktivisten, sich auf jene negativ auswirken, die sozial und ökonomisch benachteiligt sind. Eine Stigmatisierung und behördliche Überwachung wäre die Folge. Somit ist Videoüberwachung für die Initiatoren ein "Werkzeug der Ungerechtigkeit". (red, derStandard.at, 1.2.2013)