Frankfurt am Main - Die Geschäftsbanken in der Eurozone wollen kommenden Mittwoch deutlich weniger Geld an die EZB zurückzahlen als beim ersten Termin der Sondertilgung eines langfristigen Kredites der Notenbank in dieser Woche. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte, wollen 27 Institute dieses Mal nur noch rund 3,5 Mrd. Euro an die EZB zurückgeben, nachdem zu Beginn der Aktion 278 Banken auf einen Schlag 137,2 Mrd. Euro zurückgegeben hatten.

Das Geld stammte aus dem erste von zwei maximal drei Jahre laufenden Refinanzierungsgeschäften, mit denen die EZB im Dezember 2011 und im Februar 2012 mit zusammen gut einer Billion Euro das Finanzsystem geflutet hatte, um eine Kreditklemme zu verhindern.

Krise flaut ab

Die Institute nutzen seit dieser Woche die Option, bereits nach einem Jahr das Geld an die Zentralbank zurückzugeben, da mittlerweile mehr und mehr Banken wegen der abflauenden Krise wieder auf anderen Wegen und auch billiger an frische Liquidität kommen.

Während sich die Lage der Institute in den Kernländern der Währungsunion deutlich gebessert hat, ist es für griechische Banken nach wie vor quasi unmöglich, auf dem freien Geldmarkt an Mittel zu kommen. Aus Deutschland haben sich jene Banken, die beim ersten Tender der EZB zugegriffen hatten, zum Großteil bereits von dem Geld getrennt, etwa die Commerzbank.

Deutschlands größtes Geldhaus, die Deutsche Bank, hatte erst beim zweiten Drei-Jahres-Kredit Ende Februar 2012 zugegriffen und will der EZB das Geld portionsweise zurücküberweisen. (APA, 1.2.2013)