Der Vorstandschef des unter Bestechungsverdacht stehenden schwedisch-finnischen Telekommunikationskonzerns TeliaSonera, Lars Nyberg, hat am Freitag seinen Rücktritt erklärt. Nyberg teilte seinen Rückzug kurz nach Veröffentlichung des Berichts über die Aktivitäten des Konzerns in Usbekistan mit.

Neuer Vorstandsvorsitzender wird der bisherige Finanzchef Per-Arne Blomquist. Zwar fand auch das Anwaltsbüro Mannheimer Swartling, dass die Untersuchung im Auftrag von TeliaSonera durchgeführt hat, keine Belege dafür, dass der Konzern sich 3G-Lizenzen in Usbekistan mithilfe von Bestechungsgeldern gesichert hätte. Mannheimer Swartling wollte aber Gesetzesverstöße dennoch nicht ausschließen und kritisierte die unkritische Vorgehensweise des Unternehmens in Usbekistan scharf.

"Selbst wenn dieses Geschäft legal war, hätten wir nicht vorangehen sollen"

Nyberg räumte in seiner Erklärung ein, dass TeliaSonera sich nicht ausreichend mit dem Hintergrund des lokalen Partners vertraut gemacht habe. "Selbst wenn dieses Geschäft legal war, hätten wir nicht vorangehen sollen, ohne mehr über unseren Geschäftspartner zu wissen", so Nyberg.

TeliaSonera war vorgeworfen worden, im Gegenzug für die 3G-Lizenzen mehrere Hundert Millionen Euro an eine Firma mit Sitz in Gibraltar gezahlt haben, die in enger Verbindung zur Familie des usbekischen Präsidenten Islam Karimow steht.(APA, 01.02. 2013)