2,7 Millionen Dollar (zwei Millionen Euro) stehen zur Verfügung, um die Bleibelastung des Dorfes Bagega zu beseitigen.

Foto: Olga Overbeek/MSF

Hochgradig verseuchte Steinblöcke sind an Vergiftungen schuld.

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Abuja - Die nigerianische Regierung hat nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen finanzielle Mittel für die Reinigung eines bleiverseuchten Gebiets im Nordwesten des Landes freigegeben. Es stünden nun 2,7 Millionen Dollar (zwei Millionen Euro) zur Verfügung, um die Bleibelastung des Dorfes Bagega zu beseitigen, sagte Ivan Gayton von der Organisation am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. In Bagega im Bundesstaat Zamfara litten bis zu 1.500 Kinder an Bleivergiftung.

Offiziellen Zahlen zufolge sind in dem Bundesstaat bereits 400 Kinder an Bleivergiftung im Zusammenhang mit illegalem Goldabbau gestorben. Bewohner der Region bearbeiten nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch auf der Suche nach Gold unwissend hochgradig verseuchte Steinblöcke, wodurch sich die Kinder vergifteten. Das Blei war dort zur Bearbeitung von Erz zur Goldgewinnung verwendet worden.

Sieben Dörfer bereits gereinigt

Vergiftungen mit dem Schwermetall führen kurzfristig zu akutem Fieber, Krämpfen, Bewusstlosigkeit und Erblindung. Spätfolgen können Blutarmut, Nierenversagen und Hirnschäden sein. Die Dorfbewohner hatten Todesfälle und Erkrankungen zunächst verheimlicht, da sie fürchteten, die Behörden würden ihnen die Goldsuche verbieten.

Sieben Dörfer in Zamfara wurden laut Gayton bereits von giftigem Material gereinigt. Im November hatte Ärzte ohne Grenzen gemahnt, die Arbeiten in Bagega müssten vor dem üblicherweise im April einsetzenden Regen abgeschlossen sein. Andernfalls könnte das Blei weiter verteilt werden. Wenn die Reinigung abgeschlossen sei, würden weitere finanzielle Mittel gebraucht, um in der Region sichere Techniken zur Goldgewinnung einzuführen, sagte Gayton. (APA, 1.2.2013)