Peshawar - Bei einem Selbstmordanschlag vor einer schiitischen Moschee im Nordwesten Pakistans sind am Freitag mindestens 24 Menschen getötet worden. Bis zu 55 weitere Menschen seien verletzt worden, sechs davon lebensgefährlich, sagte der örtliche Polizeichef der Nachrichtenagentur AFP. Der Attentäter zündete demnach seine an einem Motorrad befestigte Bombe in einer Gasse der Stadt Hangu.

Der Sprengsatz detonierte, als die Schiiten ihr Gotteshaus gerade nach dem Freitagsgebet verließen. In der Gasse befindet sich auch eine Moschee der Sunniten, die zum Zeitpunkt der Explosion gerade zum Gebet gingen. "Es war ein Selbstmordanschlag auf Schiiten, aber auch sunnitische Muslime waren betroffen, weil ihre Moschee und einige Geschäfte so nah am Anschlagsort liegen", sagte der Polizeichef.

Augenzeugen berichteten, mindestens fünf Geschäfte seien zerstört worden. Der Polizeichef sagte, der Kopf des Attentäters sei gefunden worden. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Hangu liegt nahe der unruhigen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan, in denen die radikalislamischen Taliban und Kämpfer der Al-Kaida wichtige Stützpunkte haben. Die schiitische Minderheit, zu der ein Fünftel der 180 Millionen Einwohner Pakistans gehören, war auch im Bezirk Hangu in den vergangenen Jahren bereits häufiger das Ziel von Terroranschlägen.  (APA, 1.2.2013)