Dieser Karton voller Energy Drink in Aludosen kam direkt ins Büro - und passend dazu eine ganze Packung Müllsäcke zum Einsammeln. Danke, abgelehnt.

Foto: Roman David-Freihsl

Jetzt reicht's, aber endgültig! Das war jetzt schon die dritte Palette, die sie uns geschickt haben. Eine ganze Kartonpalette voll mit Aludosen, gefüllt mit einem Energydrink, von dem wir gar nicht wissen wollen, wie der schmeckt. Ein paar Kollegen wollten es doch wissen und wussten gleich nach dem ersten Schluck: Das Zeugs hatten sie jetzt zweimal getrunken. Zum ersten und zum letzten Mal.

Das alles unter dem Slogan: "Jede Dose zählt"! Dosen, die kein Mensch will, die - wenn's nach mir ginge - gar nicht erst produziert hätten müssen. Und die mit dem Aufruf versendet werden, sie doch bitte zu recyceln. Sinnloser und kontraproduktiver geht's wohl kaum noch.

Jetzt auch noch mit Sackerl

Aber es geht noch kontraproduktiver: Diesmal haben sie uns auch noch eine ganze Rolle Plasticksäcke mitgeschickt. Damit ich die Dosen, die ích nie im Leben gekauft hätte, in ein aus Öl hergestelltes Sackerl stecke, das ich gebraucht habe wie einen Kropf.

Könnte man das Geld für diese Kampagne nicht umwidmen und für Werbung verwenden, dass es doch viel cooler sei, erst gar keine Aludosen zu kaufen? Kann man leider nicht. Denn hinter diesem Werbeauftritt – stecken die Aludosen-Hersteller.

Daher nun der offene Aufruf: Bitte lasst uns im Kraut mit euren Dosen. Und wir unseren Empfang bitten: Wenn wieder die mit den Aludosen-Paletten ankommen – bitte nicht mehr annehmen. Return to sender! (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 1.3.2013)