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Grafik: APA

Wien - Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich nahezu auf Rekordniveau. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ist per Ende Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,3 Prozent oder 16.337 Personen auf 326.401 angestiegen. Zusätzlich erhöhte sich die Anzahl der Schulungsteilnehmer um 10,2 Prozent auf 77.605. Damit waren insgesamt 404.006 Personen in Österreich ohne Job und um 6,2 Prozent mehr als im Februar 2012, teilte das Sozialministerium mit.

Der Wintereinbruch und eine schwache Konjunkturentwicklung haben die nationale Arbeitslosenquote im Jänner auf den Rekordwert von 9,1 Prozent steigen lassen. Damit waren im Vormonat 410.662 Personen ohne Job und damit so viele wie seit 1945 nicht mehr.

Keine Entspannung erwartet

Das Sozialministerium erwartet auch für die kommenden Monate keine Entspannung bei den Arbeitslosenzahlen. "Trotz der üblichen Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt und trotz weiterer Beschäftigungsgewinne muss auch in den nächsten Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gerechnet werden", erklärte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung. Bevor Europa sich nicht aus der seit knapp fünf Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise befreie, werde auch die exportabhängige österreichische Wirtschaft nicht genügend Arbeitsplätze schaffen um die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu senken.

Von der Zunahme der Arbeitslosigkeit waren per Ende Februar am stärksten Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialwesen und Leiharbeiter betroffen. In absoluten Zahlen gab es die meisten Arbeitslosen am Bau mit 68.614 Personen, im Handel (42.720) und in der Leiharbeitsbranche (33.217).  Die stärkste Zunahme der Arbeitslosigkeit wurde im Februar bei Langzeitarbeitslosen verzeichnet.  Ältere Menschen waren stärker betroffen als Jugendliche.

Mehr Personen in Beschäftigung

Trotz schwächelnder Konjunktur gab es in Österreich im Februar etwas mehr Personen in Beschäftigung. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten hat sich per Ende Februar um 27.000 Personen auf 3,321 Millionen erhöht. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist hingegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9,6 Prozent auf 24.757 zurückgegangen.

Die Arbeitslosenquote lag nach österreichischer Definition im Februar bei 8,7 Prozent. Nach Berechnungen des EU-Statistikamt Eurostat belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Jänner - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,9 Prozent. 

EU-weit niedrigste Arbeitslosigkeit

Österreich hat damit erneut die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland und Luxemburg mit 5,3 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote wurde in Griechenland mit 27 Prozent und Spanien mit 26 Prozent verzeichnet. In den 27 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Schnitt 10,7 Prozent. (APA, 1.3.2013)