Pristina (Prishtina) - In dem mehrheitlich von Serben bewohnten Nordteil der kosovarischen Stadt Mitrovica ist am Donnerstagabend erneut ein Bombenangriff verübt worden. Laut Belgrader Medienberichten durfte die Bombe an einem Fenster des Familienhauses eines Mitarbeiters des kosovarischen Verwaltungsbüros in diesem Stadtteil deponiert worden sein. Keiner der sieben Hausbewohner wurde verletzt.

Die Leiterin des Büros Adrijana Hodzic erklärte gegenüber der serbischen Presseagentur Tanjug, dass der Bombenanschlag offenbar darauf abgezielt habe, die Situation in Mitrovica zu destabilisieren und die Bürger einzuschüchtern.

Mitarbeiter des Verwaltungsbüros wurden bisher wiederholt angegriffen. Der bisher schwerste Angriff war vor etwa drei Monaten passiert, als der Stellvertreter von Hodzic, Dusan Milisavljevic, von unbekannten Angreifern beschossen und mit Beinverletzungen davon gekommen war. In Nord-Mitrovica und dem naheliegenden Zvecan wurden auch mehrere Wagen im Besitz von Mitarbeitern des Büros in den letzten Monaten in Brand gesetzt.

Die kleine serbische Volksgruppe lehnt nach wie vor eine jede Autorität der kosovarischen Behörden in diesem Landesteil ab, ihre führenden Politiker sind auch dem laufenden Dialog zwischen Belgrad und Prishtina abgeneigt. Der Kosovo ist seit fünf Jahren unabhängig. (APA, 1.3.2013)