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Grafik: APA

Wien - Die Weinernte 2012 ist vor allem wegen des Frosts um 23 Prozent geringer ausgefallen als 2011, die Lager waren allerdings um 24 Prozent stärker gefüllt, teilte die Statistik Austria mit. Mit 2.154.800 Hektoliter wurde demnach die zweitgeringste Ernte seit 15 Jahren eingefahren. Besonders stark betroffen war Niederösterreich.

Stark unterdurchschnittlich

Nach der schwachen Ernte 2010 mit 1,7 Millionen Hektolitern habe es nun innerhalb von drei Jahren die zweite stark unterdurchschnittliche Weinernte gegeben - mit einem Minus von 14 Prozent im Vergleich zum Fünfjahresschnitt.

Weißweine und Rotweine waren 2012 in gleichem Ausmaß von den Verlusten betroffen: Die Weißweinernte lag mit 1,4 Millionen Hektoliter um 14 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt, die Rotweinernte mit 802.800 Hektolitern um 13 Prozent.

Frostschäden

Hauptverantwortlich für die magere Mengenausbeute waren laut Statistik Austria großflächige (Spät)-Frostschäden in Niederösterreich. Die Ernte im Bundesland sank gegenüber 2011 um fast ein Drittel auf 1,2 Millionen Hektoliter. Verglichen mit dem Fünfjahresschnitt betrug der Rückgang mehr als ein Fünftel. Zu schaffen machten den Winzern zusätzlich - wenn auch in einem geringeren Ausmaß - die frühsommerliche Dürre und ein ungewöhnlich heftiger Unwettersommer. Der Anteil Niederösterreichs an der Gesamternte war 2012 mit 57 Prozent um sieben Prozentpunkte geringer als 2011. Im Weinviertel und im Kamptal lag die Weinernte um je 31 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.

Deutlich weniger Wein als 2011 geerntet wurde auch in der Steiermark, im Burgenland war die Ernte stabil. Die Wiener Weinernte lag mit 21.900 Hektolitern zwar um 13 Prozent unter 2011 aber um 8 Prozent über dem Fünfjahresschnitt.

Bei Prädikats- und Qualitätsweinen mussten laut Statistik Austria "beachtliche Verluste" von hingenommen werden: Geerntet wurden 1,8 Mio. Hektoliter, das waren um 18 Prozent weniger als 2011 und um elf Prozent weniger als im Fünfjahresschnitt. Noch stärker war der Rückgang im Segment Weine (vormals Tafelweine) und Landweine mit einem Minus von 47 Prozent gegenüber 2011 auf 262.900 Hektoliter, wobei es in Niederösterreich zu einem Minus von 61 Prozent auf 136.800 Hektolitern kam.

Weinkeller gut gefüllt

Die Weinkeller sind aber gut gefüllt: Der Weinbestand stieg nach einem extremen Lagertiefstand um 24 Prozent auf 2,7 Millionen Hektoliter 2012, so die Statistik Austria. Vor allem die stark geleerten Weißweinlager seien gegenüber 2011 um 34 Prozent auf 1,4 Millionen Hektoliter erhöht worden. Der Rotweinbestand stieg um 14 Prozent auf 1,3 Millionen Hektoliter.

Die Lagermenge bei Prädikats- und Qualitätsweinen wuchs um 24 Prozent auf zwei Millionen Hektoliter, bei Wein- und Landwein um 48 Prozent auf 437.200 Hektoliter und bei Schaumwein und sonstigen Erzeugnissen um 14 Prozent auf 133.200 Hektoliter. Deutliche Rückgänge gab es unter anderem bei EU-Verschnitt-Weinund "Erzeugnissen aus anderen EU-Staaten". (APA, 1.3.2013)