Der King lebt! Jedenfalls seine Hamburger Ausgabe, King Rocko Schamoni. Zum Beweis hat er allerhand zu erzählen, notfalls passen Wortspenden und Liedzeilen aus früheren Zeiten punktgenau zu aktuellen Jubiläen: etwa zum 80er von Yoko Ono, der Schamoni schon früher bescheinigte, "so eigenwillig und sensibel" zu sein. Oder seine Rolle als ironiegesättigter Prophet der Popkultur, als er meinte, dass "Rockabilly das nächste große Ding" sei. Wir wissen nicht, ob Schamoni deshalb heuer beschlossen hat, den einst zurückgelegten Königstitel wieder anzunehmen. Nicht die erste Änderung im Leben des Tobias Albrecht, wie der Musiker (von Funpunk über Schlager bis Disco-Soul), Humorist (Studio Braun), Schriftsteller und Clubbetreiber mit bürgerlichem Namen heißt. Denn 2007 hatte er angekündigt, sich ganz aus dem Musikbusiness zu verabschieden. Private Sessions fallen da natürlich nicht darunter, jetzt werden sie öffentlich gemacht. Lebendig 2013 – Songs & Storys heißt das neue Bühnenprogramm des Allrounders, der verspricht darin samt "Band" – die aus Matthias "Tex" Strzoda besteht – einige seiner größten Hits sowie brandneues Liedgut vorzutragen. Der zweite Teil des Abends besteht aus einem literarischen Potpourri. Immerhin hat Schamoni bislang fünf Bücher veröffentlicht. Auch gänzlich Neues wird der King vom St.-Pauli-Kiez vorlesen. Als schlechte Laune auf höchstem Niveau klassifiziert der  Autor seine Werke. Von denen fehlt dann heute bloß noch Fraktus: Ein Fake-Dokfilm von Studio Braun und Lars Jessen, in dem die Geschichte der fiktiven Proto-Techno-Band Fraktus rekonstruiert wird. Einzige Österreich-Show. (DER STANDARD, 2./3.3.2013)