Auf Rosen gebetteter Saab 93. Schmuck und Zierde der Frau von Welt.

Foto: saab

Im Juni 1935 proklamierte Schwedens Ministerpräsident Per Albin Hansson, dass es gelte, "die Kräfte der Effizienz zu bündeln und Ressourcen zu erschließen", um eine eigene Flugzeugin dustrie aufzubauen. Aus der internationalen Bedrohung heraus entstand die Svenska Aeroplan AB alias Saab, die ab 1936 staatliche Flugzeuge produzierte. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs verloren die Aufträge aus dem militärischen Bereich ihre Bedeutung. Saab, als reiner Rüstungsbetrieb, fiel aus allen Wolken. BMW hielt sich zunächst mit der Produktion von Kochtöpfen über Wasser, Ähnliches überlegte man bei Saab.

Im Endeffekt kam man bei Saab zu dem eigentlich naheliegenden Schluss, sowohl die Er kenntnisse aus der Luftfahrt als auch die technisch aufwändigen Produktionsstraßen synergetisch für Autos zu nutzen. Am 4. Juni 1946 bekam die Firmenführung den un ter der Ägide von Projektleiter Gunnar Ljungström unter der Devise "Think small" konstruierten Neuling erstmals zu sehen. "Fortschrittlich und modern", robust und stromlinienförmig sollte der Kleinwagen sein, die Erkenntnisse der Aerodynamik und Strömungslehre aus der Luftfahrt sollten in das Design einfließen.

Von schnittig bis tot

Im September 1949 präsentierte Saab das erste Automobil, den schnittigen Saab 92. Die schwedische Marke baut seit mehr als 60 Jahren Autos, zu deren Tugenden ihr hoher Sicherheitsstandard, die robuste Bauweise und ihre Langlebigkeit zählen. Doch seit Jahren steckt Saab in Schwierigkeiten, wurde von General Motors übernommen und wieder abgestoßen. Heute stehen die Bänder still.

Dieter Günther stellt die Saab-Historie kompetent dar, mit allen wichtigen Modellen und Sporterfolgen. Die Suche nach den Gründen des Scheiterns bildet einen roten Faden. (Gregor Auenhammer, DER STANDARD, 29.3.2013)