Der Ministerpräsident der Zentralafrikanischen Republik, Nicolas Tiangaye, hat am Sonntag seine neue Regierung ernannt, die zum größten Teil aus Mitgliedern der Rebellion und der ehemaligen Opposition besteht. Das geht aus einem am Abend im staatlichen Hörfunk verlesenen erlass hervor. Zuvor hatte der Rebellenchef und selbst ernannte Präsident, Michel Djotodia, Tiangaye in seinem Amt als Regierungschef bestätigt.

Dem aus 34 Mitgliedern bestehenden Kabinett gehören neun Minister aus den Reihen des Rebellenbündnisses Seleka an, das seit einer Woche an der Macht ist. Acht Kabinettsmitglieder waren früher Oppositionspolitiker, außerdem gibt es in der Regierung einen Anhänger des entmachteten und ins benachbarte Kamerun geflohenen Präsidenten François Bozize. Bei den 16 übrigen Kabinettsmitgliedern handelt es sich um Persönlichkeiten, die unter anderem der Zivilgesellschaft entstammen.

Die gegen Bozize kämpfenden Rebellen hatten die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui vor einer Woche unter ihre Kontrolle gebracht. Ihr Chef Djotodia kündigte an, die Verfassung außer Kraft zu setzen, das Parlament aufzulösen und die bisherige Übergangsregierung abzusetzen. Wahlen soll es erst in etwa drei Jahren geben. (APA, 1.4.2013)