Mitarbeiter des Bundeskriminalamts (BKA) haben die kirgisische Regierung mit deutscher Überwachungstechnik ausgestattet und vertraut gemacht, berichtet der Spiele in seiner aktuellen Ausgaben. In den Jahren 2008 bis 2012 führte das BKA in Kirgisien drei Lehrgänge unter anderem für Mitglieder des Staatskomitees für Nationale Sicherheit und des kirgisischen Innenministeriums durch. Darin ging es unter anderem um die "Ortung von Mobiltelefonen, den Einsatz der stillen SMS, die Funkzellenauswertung und auch die Online-Durchsuchung", so ein Sprecher des BKA.

Willkürliche Verhaftungen und Folter

Der Vorgang ist insofern heikel, als in Kirgisien 2010 bei Unruhen schätzungsweise 2000 Menschen ums Leben kamen. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch warfen den Sicherheitsbehörden der ehemaligen Sowjetrepublik willkürliche Verhaftungen und Folter vor. Wie das BKA bestätigte, hatte die deutsche Behörde das kirgisische Staatskomitee für Nationale Sicherheit ein Jahr zuvor mit einem VW-Transporter, einer Video-Observationsanlage, einem Scanner und einem Mobiltelefon "für insgesamt 73.200 Euro" ausgestattet. (red, 1.4.2013)