Wien/Graz - Willie Nelson hat mit seinem Tourbus einen alten Medizinmann angefahren und getötet, jetzt fürchtet er den Fluch des Indianers. Ein Fall für Kinky, den Privatdetektiv und ehemaligen Countrysänger, der seit 1986 in den Romanen seines Alter Egos Kinky Friedman derart absurde Fälle löst - manchmal mithilfe einer Katze und vor allem seiner Espressomaschine. Friedman ist aber nicht nur Autor, sondern auch "politischer Animateur" und politisch gerne unkorrekter Country-Barde.

In letzterer Eigenschaft gastiert er am 3. Mai im Wiener Aera, unterstützt von der Original Stiefelbein Bluhs Band. Für seinen ersten Wien-Besuch  seit 13 Jahren sind auch Lesungen aus seinen Romanen vorgesehen.

Der Kinkster, wie sich der vielseitige Künstler, der gerne Cowboyhüte trägt und eine dicke Zigarre pafft, selbst nennt, wurde als Richard Friedman am 31. Oktober in Chicago geboren, zog mit seiner jüdischen Familie aber bald nach Texas. 1971 gründete er seine Band The Texas Jewboys und machte sich mit Liedern wie "Arsehole From El Paso", "They Ain't Making Jews Like Jesus Anymore" und "Get Your Biscuits In The Oven And Your Buns In The Bed" ebenso viele Freunde wie Feinde. Eine US-Frauenorganisation verlieh Friedman 1974 den Titel "Male Chauvinist Pig Of The Year".

In seiner "politischen Amateurtätigkeit"  trat er gleichermaßen für Biodiesel wie für die Legalisierung von Glücksspiel und politische Unkorrektheit ein - und bei Gouverneurswahlen in Texas an. Mit Bob Dylan bestritt er die Rolling Thunder Revue,  Figuren aus dem Umkreis Dylans tauchen wiederholt in Friedmans Kriminalromanen auf.   (APA, 1.4.2013)