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Ein gähnendes Kind - das war es, was von der Thronübergabe in den Niederlanden im Gedächtnis blieb. Von neun Uhr morgens bis fünf am Nachmittag, also einen ganzen Arbeitstag, hatte man Dienstag auf ORF 2 berichtet. Im Nachhinein muss man sagen: Der Titel "Volle Dröhnung Krönung" hätte dafür auch gut gepasst.

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Am Ende fiel den Gästen bei Birgit Fenderl und Lisbeth Bischoff im Studio, unter anderen Karl Hohenlohe, trotzdem nicht viel mehr ein, als die gähnende Kronprinzessin Amalia als Highlight hervorzuheben. So herzig! So menschlich!

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Das Kind hatte halt recht. Bei der ganzen Bürokratie (Unterschreiben von Dokumenten, Sitzungen, Vereidigungen) gab es einfach wenig Spannung. Auch Hape Kerkeling, Sonderberichterstatter in Amsterdam, konnte nicht viel mehr beisteuern als die Feststellung, dass alle sich sehr über den neuen König zu freuen scheinen. Die Vermutung, dass auf Amsterdams Straßen einfach nur alle sturzbetrunken waren, ließ er höflich unter den Tisch fallen.

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Im Studio berichtete man unermüdlich weiter - mangels Ereignissen nahm man sich den europäischen Hochadel ebenso zur Brust wie die Frisur der Ex-Königin Beatrix ("Die kann nicht jeder machen") und die "royalen Fashionistas" ("Wir versuchen natürlich sofort zu eruieren, welches Kleid Prinzessin Máxima trägt").

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Motivforscherin Helene Karmasin wurde mit mehr als hanebüchenen Fragen in Verlegenheit gebracht: "Gibt es bestimmte Farben, zu denen der Adel momentan neigt?" Und sogar die Inthronisation der Königin Beatrix von vor über dreißig Jahren kramte man hervor. Vorschlag für das nächste royale Großereignis: Ein paar Stunden Sendezeit weniger tun es auch. (Andrea Heinz, DER STANDARD, 2.5.2013)

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