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FC Bayern-Spieler im siebenten Fußballhimmel. Mit 20 Jahren im Finale der Champions League: David Alaba (re).

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Emotionen in Rot: Robben ...

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Ribery.

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Müller.

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Pique (Barcelona).

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Bank mit Messi.

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Barcelona - Das deutsche Finale ist perfekt: Bayern München hat den großen FC Barcelona zum zweiten Mal innerhalb von neun Tagen gedemütigt und ist Borussia Dortmund ins erste rein deutsche Champions-League-Endspiel gefolgt. Der deutsche Rekordmeister feierte im Halbfinal-Rückspiel bei den ohne Weltfußballer Lionel Messi angetretenen Katalanen einen 3:0 (0:0)-Sieg und ließ nach der 4:0-Gala im Hinspiel zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Endspiel-Einzug aufkommen. Zum insgesamt vierten Mal machen damit zwei Teams einer Nation den Wettbewerb am Ende unter sich aus.

Zuckerpass von Alaba

Es war abermals eine eindrucksvolle Weltklasseleistung der eiskalten Bayern, für die das Triple nun zum Greifen nahe ist. Arjen Robben erzielte das Führungstor in der 48. Minute. Den Assist lieferte ÖFB-Teamspieler David Alaba, der mit seiner brillanten Maßflanke über 65 Meter den Niederländer ideal einsetzte. Gerard Piqué erhöhte in der 72. Minute mit einem Eigentor auf 2:0, ehe Thomas Müller in der 76. Minute den Endstand erzielte.

In ihrem zehnten Endspiel im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, davon dem dritten in vier Jahren, treffen die Bayern am 25. Mai im Londoner Wembleystadion auf Dortmund, das sich gegen Barcelonas Erzrivale Real Madrid durchgesetzt hat. Bereits am Samstag absolvieren der alte und der neue deutsche Meister in der Liga in Dortmund einen "Testlauf".

Die Bayern, die den Meistertitel schon sicher haben und im Endspiel des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart stehen, zeigten sich wieder einmal unbeirrt von der Steuer-Affäre um ihren Präsidenten Uli Hoeneß. Und schafften es sogar, dass alle sechs von einer Gelbsperre bedrohten Spieler im Finale spielen dürfen - in Barcelona kamen allerdings nur vier von ihnen zum Einsatz.

Abwehrchef Dante auf die Bank

So hatte Bayern-Coach Jupp Heynckes Abwehrchef Dante auf die Bank gesetzt, allerdings nicht aus Angst vor einer Sperre. Der Brasilianer hatte wegen einer Erkältung am Montag mit dem Training aussetzen müssen. "Er hat mir gesagt, er fühlt sich nicht hundertprozentig fit. Und dann bin ich rigoros, denn die Spieler, die hier auflaufen, müssen voll da sein", sagte Heynckes bei Sky.

Barca-Trainer Trainer Tito Vilanova hatte gegenüber dem Hinspiel insgesamt vier Änderungen vorgenommen. Neben Messi rutschten der gesperrte Jordi Alba, der verletzte Sergio Busquets und Alexis Sánchez aus dem Team. Dafür spielten David Villa, Cesc Fàbregas, Adriano und Alex Song.

Kein Sturmlauf von Barcelona

Dem befürchteten Sturmlauf sahen sich die Bayern zunächst nicht ausgesetzt. Ganz im Gegenteil: Der deutsche Meister diktierte auch diesmal das Spiel, agierte in der Defensive sehr aufmerksam und konterte mehrfach schnell und kombinationssicher. In der 13. Minute hatte Arjen Robben schon das Tor auf dem Fuß, das wohl die letzten Restzweifel beseitigt hätte. Doch nach einem sensationellen Pass von Schweinsteiger, der als klarer Chef im Ring die Barca-Stars Xavi oder Andres Iniesta wieder klar ausstach, ließ sich der Niederländer bei seinem 50-m-Sprint aufs Tor im letzten Moment noch von Piqué abfangen. Barcas Abwehrchef war auch sechs Minuten später Retter in höchster Not, als er sich nach einer Rücklage von Schweinsteiger dem einschussbereiten Lahm in den Weg warf.

Manuel Neuer musste erst in der 24. Minute das erste Mal eingreifen. Bezeichnenderweise war es ein Distanzschuss Pedros, den der Bayern-Torhüter über das Tor lenkte. Diese Chance diente Barca offenbar als Weckruf, Xavi setzte eine Direktabnahme aber deutlich zu hoch an (27.).

Xavi und Iniesta ausgewechselt

Nach dem Wechsel war auch der letzte Barca-Schwung weg. Kein Katalane schien mehr so recht an das Weiterkommen zu glauben. Endgültig erledigt hatte sich die Hoffnung drei Minuten nach der Pause, als Robben mit seinem eigentlich altbekannten Trick - nach innen ziehen und den Ball mit links ins lange Eck zirkeln - Erfolg hatte. Nun kapitulierte Vilanova endgültig: Statt Messi zu bringen, der sich nicht einmal warmlaufen durfte, nahm er sogar nacheinander Xavi und Iniesta vom Platz.

Heynckes dagegen konnte es sich erlauben, dem überragenden Schweinsteiger ab der 67. Minute eine Verschnaufpause und damit angesichts der drohenden Gelbsperre die sichere Finalteilnahme zu gönnen. Gleiches galt in der 77. Minute nach Müllers 3:0 für Kapitän Philipp Lahm. Barca kam durch einen Kopfball von Villa an den Außenpfosten zumindest noch zu einer Chance, wurde defensiv aber eiskalt erwischt: Zunächst verlängerte Piqué eine Hereingabe von Franck Ribéry mit dem Schienbein ins eigene Tor, dann köpfte Müller erneut nach Flanke von Ribéry sein achtes Saisontor in der Königsklasse. (sid, 1.5.2013)

Champions League, Semifinal-Rückspiel, Mittwoch

FC Barcelona - FC Bayern München 0:3 (0:0)
Camp Nou, 95.877 Zuschauer, SR Skomina (SLO)

Torfolge:
0:1 (49.) Robben
0:2 (72.) Pique (Eigentor)
0:3 (76.) Müller

Barcelona: Valdes - Alves, Bartra (87. Montoya), Pique, Adriano - Xavi (55. Sanchez), Song, Iniesta (65. Thiago) - Villa, Fabregas, Pedro

Bayern: Neuer - Lahm (77. Rafinha), Van Buyten, Boateng, Alaba - Martinez (74. Timoschtschuk), Schweinsteiger (67. Luiz Gustavo) - Robben, Müller, Ribery - Mandzukic

Gelbe Karten: Alves, Pique bzw. Robben

Hinspiel 0:4, Bayern mit dem Gesamtscore von 7:0 im Finale am 25. Mai im Wembley-Stadion gegen Dortmund