La Paz/Washington - Wegen Einmischung in innere Angelegenheiten hat Boliviens Präsident Evo Morales am Mittwoch die US-Entwicklungshilfeorganisation USAID des Landes verwiesen. Die Organisation manipuliere und benutze "unsere Verantwortlichen", sagte Morales bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit in der Hauptstadt La Paz. USAID verfolge in Bolivien "politische und nicht soziale Ziele", fügte er ohne weitere Ausführungen hinzu.

Die Beziehungen zwischen Bolivien und den USA sind seit Morales' Amtsantritt im Jahr 2006 angespannt. Im Jahr 2008 wies Bolivien den US-Botschafter aus, worauf die USA mit der Ausweisung des bolivianischen Botschafters reagierten. Erst im Jahr 2011 schlossen beide Staaten ein Rahmenabkommen über ihre Zusammenarbeit und tauschten wieder Botschafter aus.

Das Vorgehen gegen USAID könnte damit zusammenhängen, dass die USA nach Morales' Überzeugung die neue Regierung in Venezuela unter Präsident Nicolás Maduro untergraben wollen. Nach dem Tod von Präsident Hugo Chávez hatte Maduro die Wahl Mitte April gegen seinen konservativen Kontrahenten Henrique Capriles gewonnen. (APA, 1.5.2013)