Das Ativ Q

Foto: Daniel Koller/derstandard.at

Mittels eines Mechanismus kann das Gerät vier verschiedene Positionen einnehmen.

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Ein Windows-8-Tablet mit Android.

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Die Galaxy NX, eine Android-Systemkamera mit einem 20,3-Megapixel-Sensor und LTE an Bord.

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Das HD-Display auf der Rückseite der Kamera.

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Das Ativ Tab 3, eine verschlankte Version der Tab-Serie mit Windows 8.

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Das Tablet ist sehr handlich und leicht, musste aber bei der Leistung zurückstecken.

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Samsung hat am vergangenen Donnerstag in London neue Ativ-Tablets und die Systemkamera Galaxy NX vorgestellt. Der WebStandard hatte vor Ort die Gelegenheit die Neuheiten kurz auszuprobieren.

Ativ Q

Das neue Ativ Q wird sowohl mit Windows 8, als auch mit dem mobilen Google-Betriebssystem Android betrieben. Das 13,3 Zoll-Display liefert mit 3.200 x 1.800 Pixel ein gestochen scharfes Bild. Der südkoreanische Hersteller streicht außerdem heraus, dass der Q-Bildschirm besonders lichtstark daherkommt, was eine Benutzung im Freien deutlich erleichtert. Aufgrund der in der Veranstaltungshalle herrschenden Lichtverhältnisse konnte hier aber kein wirklicher Unterschied gegenüber vergleichbaren Tablets festgestellt werden.

Flüssig

Der Prozessor der neuesten Intel-Generation Haswell bietet im Zusammenschluss mit den vier Gigabyte RAM genügend Power, um - zumindest in der kurzen Testphase - eine flüssige Bedienung zu ermöglichen. Der Wechsel zwischen Windows und Android kann mittels eines Fingerwischs vollzogen werden, Play-Store-Apps lassen sich außerdem direkt auf dem Windows-Homescreen ablegen.

Kunststoff und Kilo

Das Tablet kann in vier verschiedenen Ausführungen (Tablet, Schreiben, Schweben und Stand-Variante) verwendet werden. Ein Wechsel zwischen den Positionen ging recht einfach von der Hand, für ein High-End-Produkt ist diese aber ein wenig filigran und wirkt nicht wirklich bodenständig. Dieser Gedanke setzte sich bei einer kurzen Tablet-Benutzung fort, da sich 1,29 Kilo Gesamtgewicht und Kunststoff als Rückabdeckung nicht gerade vertragen.

Positiver Gesamteindruck

In den anderen Ausführ-Varianten konnte das Ativ Q im Schnelltest aber überzeugen und bis auf die gewöhnungsbedürftige Haptik einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen. Ab Mitte oder Ende August soll das Gerät dann auch in Österreich verfügbar sein. Die 128-Gigabyte-Version kostet 1399 Euro, die Variante mit 256 Gigabyte kommt auf 1.599 Euro.

Ativ Tab 3

Mit dem Ativ Tab 3 hat Samsung im Gegensatz zum Q-Modell ein reines Windows-8-Tablet geschaffen, das ohne Android auskommt. Das Gerät kann mit einem Tastatur-Cover erweitert werden, das ein wenig an das Apple Smart Cover und das Microsoft Type Cover erinnert.

Enttäuschung

Wie auch beim Ativ Q fühlt sich das Gerät aufgrund der Kunststoff-Rückabdeckung nicht wirklich stabil und eher billig an. Das "Naja"-Gefühl setzt sich beim Kurztest fort, der enttäuschend ausfällt. Zuerst ließen sich die verschiedenen Windows-8-Apps zügig starten, bei der S-Pen-Funktion war es mit der Zügigkeit jedoch schnell wieder vorbei. Fast behäbig reagierte das weiße Tablet auf weitere User-Eingaben. Auch die Fotos der Rückkamera fielen durchschnittlich aus. Wie aber auch beim Galaxy NX lassen sich in einer gleichbleibenden Atmosphäre keine wirklichen Qualitätsrückschlüsse ziehen.

Auch dieses Gerät soll Mitte bzw. Ende August den österreichischen Markt erreichen und um 699 Euro verfügbar sein.

Galaxy NX

Der erste Griff auf die Systemkamera Galaxy NX erweist sich als ernüchternd. Das Gadget hat sich nach kurzer Testtest extrem erwärmt und fühlte sich sehr heiß an. Selbiges konnte bei anderen Modellen ebenso nachgewiesen werden. Ob sich das Gadget beim Ladeprozess (das Gerät war durchgehend mit Strom aus der Steckdose versorgt), oder nach intensiver Nutzung derart erhitzt hat, konnte nicht eruiert werden.

Android-Systemkamera

Abgesehen davon hat Samsung mit dem Galaxy NX eine interessante spiegellose Systemkamera geliefert, die gut in der Hand liegt, mit einem 4,8 Zoll-HD-Display ausgestattet ist und sich dank einer erneuerten Android-Benutzeroberfläche flott mittels Touchscreen bedienen lässt. Über 30 verschiedene Smart Modes erwarten den Benutzer, wovon manche brauchbar sind, einige nur nette Spielereien. Die geschossenen Fotos machen einen guten Eindruck, die mitgelieferten Funktionen können dann noch einiges mehr aus den Bildern herausholen. Auch hier gilt allerdings, dass die Kamera nur wenige Minuten lang in einer beleuchten Halle getestet werden konnte und sich noch nicht wirklich Rückschlüsse auf die Bildqualität ziehen lassen.

Das Galaxy NX ist eine Mischung aus Android-Smartphone und Systemkamera, die sich hauptsächlich an den ambitionierten Amateur-Fotografen richtet. Der Preis ist vorerst noch unklar, mit ungefähr 1.000 Euro kann allerdings gerechnet werden.

Fazit

Mit dem Ativ Q und dem Galaxy NX hat Samsung zwei durchaus interessante aber auch sehr teure Produkte geschaffen. Ein Windows-8-Tablet mit Android auszustatten ist aufgrund des eher geringen Angebots von Windows-Apps ein gut durchdachter Schachzug, der neue Wege weisen wird. Das Ativ Tab 3 konnte im Test nicht wirklich überzeugen, hier wird sich noch zeigen, wie der Markt auf ein Tablet reagieren wird, das dem Android-Konterpart Galaxy Tab 10.1 sehr ähnelt. (Daniel Koller aus London, derStandard.at,1.07.2013)