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Wikileaks-Mitgründer Julian Assange.

Foto: Anthony Devlin / AP

Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, Enthüllungen seiner Internet-Plattform oder solche des IT-Spezialisten Edward Snowden gefährdeten das Leben anderer Menschen. Er habe diese "Rhetorik" vernommen, sagte Assange am Sonntag dem US-Fernsehsender ABC mit Blick auf entsprechende Warnungen von US-Außenminister John Kerry. "Ich selbst war vor zwei, drei Jahren Ziel dieser Rhetorik. Und es hat sich alles als falsch herausgestellt", sagte Assange.

Abstrakt

Weder irgendeine Regierung noch auch nur ein einziger US-Regierungsvertreter habe bisher offen gesagt, dass "eine unserer Enthüllungen in den vergangenen sechs Jahren irgendjemandem körperlichen Schaden zugefügt hat", sagte Assange. "Und die Enthüllungen Snowdens sind sogar noch abstrakter" als die von Wikileaks, sagte der Australier. Assange bezeichnete Snowden als "Helden". Dessen Lage sei "sensibel" und eine "Angelegenheit internationaler diplomatischer Verhandlungen".

Um den 30-jährigen Snowden, der von den US-Behörden wegen Spionage per Haftbefehl gesucht wird, gibt es derzeit ein internationales Tauziehen. Snowden hatte vor einigen Wochen groß angelegte Ausspähprogramme des US- und des britischen Geheimdienstes öffentlich gemacht. Der IT-Spezialist soll sich im Transitbereich eines Moskauer Flughafens aufhalten. In Ecuador hat er politisches Asyl beantragt.

Veröffentlichung

Das Enthüllungsportal Wikileaks hatte 2010 den Zorn Washingtons auf sich gezogen, als es hunderttausende vertrauliche Diplomatendepeschen veröffentlichte. Zuvor hatte es bereits brisante militärische Geheimdokumente zu den Kriegseinsätzen im Irak und Afghanistan veröffentlicht. Im Dezember 2010 wurde Assange in Großbritannien auf Antrag Schwedens festgenommen, weil ihm zwei Schwedinnen sexuelle Übergriffe vorwarfen. Assange wies die Anschuldigungen zurück. Er fürchtete nach eigenen Angaben, letztlich an die USA ausgeliefert zu werden und floh in die Botschaft Ecuadors. (APA, 01.07.13)