Um den ehemaligen EU-Parlamentarier Ernst Strasser ist es nach seiner Verurteilung zu vier Jahren unbedingter Haft wegen Bestechlichkeit (nicht rechtskräftig) ruhig geworden. Nun meldete sich der Ex-Politiker via Facebook zu Wort. Er sieht sich durch die aktuellen Vorkommnisse rund um US-Aufdecker Edward Snowden, der das Prism-Überwachungsprogramm bekannt machte, bestätigt: "Vor mehr als zwei Jahren wurde ich ausgelacht und an den Pranger gestellt, weil ich genau das, was jetzt durch Snowden nach und nach ans Tageslicht kommt, festgemacht habe."

Strasser argumentierte im Prozess, er sei nur zum Schein auf die vermeintlichen Lobbyisten, die Gesetzesänderungen erwirken wollten, eingegangen, um die Hintermänner, die er einem Geheimdienst zugehörig sah, auszuforschen und anzuzeigen.

Strassers Anzeigen gegen die vermeintlichen Geheimdienstler folgten zwar nie, es handelte sich um Journalisten der britischen Sunday Times, die nun bekannt gewordenen Bespitzelungen und Abhöraktionen überraschen Strasser laut eigenen Angaben aber nicht: "Schulz, Swoboda und ein Großteil der Medien, die die damalige Kampange (sic!) geführt haben, brauchen nur nachzulesen, was ich vor mehr als zwei Jahren zu Protokoll gegeben habe. Natürlich haben da mehrere Dienste zum Nachteil Europas mit System bewusst mitgehört, abgehört und mitgeschnitten." Strasser ist also der europäische Snowden? Auf Facebook erhielt sein Eintrag immerhin 44 Likes. (red, derStandard.at, 1.7.2013)