Humboldt-Präsident Helmut Schwarz (links) überreichte Rainer Blatt die Auszeichnung im Juni in Berlin.

Foto: Humboldt-Stiftung

Innsbruck - Der Innsbrucker Quantenforscher Rainer Blatt wird mit dem Preis der deutschen Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis wird ihm für sein bisheriges Gesamtschaffen und in Anerkennung seiner "herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre" verliehen, wie es am Montag in einer Aussendung hieß. Mit dem Preis verbunden ist ein Forschungsaufenthalt an renommierten Forschungsinstituten in Deutschland.

"Diese Auszeichnung ehrt mich sehr und gibt mir darüber hinaus die Möglichkeit, mit Kollegen in Deutschland interessante Projekte voranzutreiben", so der Professor am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck, der zusammen mit Peter Zoller das Innsbrucker Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Akademie der Wissenschaften leitet. Er werde den Preis dazu nützen, mit Kollegen an den Universitäten Bonn, Mainz und Stuttgart sowie am Max Planck Institut für Quantenoptik in Garching bei München zusammenzuarbeiten.

Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden Wissenschafter für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Nominierung für diesen Preis erfolgt durch Wissenschafter in Deutschland.

Bahnbrechende Experimente

Blatt hat in den vergangenen Jahren mit bahnbrechenden Experimenten den Ruf der Innsbrucker Quantenphysik entscheidend mitgeprägt. Mit seinem Team konnte er als weltweit erster die Quanteninformation eines Atoms in vollständig kontrollierter Weise auf ein anderes Atom quasi "teleportieren". Außerdem gelangen Blatt in den vergangenen Jahren wichtige Schritte zur Entwicklung des Quantencomputers und zum Bau von Quantensimulatoren. (APA/red, derStandard.at, 01.07.2013)