Meist bestehen sie aus Chitin und sind Teile von Insektenpanzern - Fühler. Bei Akemi Takeya sind sie lange, glänzende Stäbe aus Plexiglas, die auf dem Kopf balanciert, an den Körper gelehnt werden. Bereits in ihrem Solo Feeler arbeitete die aus Japan stammende Wiener Choreografin und Performerin mit diesem Material.

In ihrem neuen Stück (anti)*Clockwise, für das sie Feeler zu einem Trio erweitert hat, kommen die durchsichtigen Glasstäbe wieder vor. Der Titel ist dabei Programm: In einer geometrischen Choreografie zwischen Bewegung und Stillstand, zwischen Rotation im Uhrzeigersinn und Umkehr in die Gegenrichtung sucht Takeya nach dem "ursprünglichen Körper". Am 5. August ist das Stück als Uraufführung im Schauspielhaus zu erleben.

Ganz anders arbeitet Silke Grabinger: Die (Break-)Tänzerin aus Oberösterreich experimentiert mit Miniaturen. Nachdem sie sich schon einmal von österreichischen Chorografen kurze Stücke auf den Leib "schneidern" lassen hat, folgt nun in Versuchsperson Silke Grabinger 2.0 dasselbe Konzept in internationaler Besetzung.

Diesmal haben Dave St-Pierre, Benoît Lachambre, Trajal Harrell, Astrid Endruweit und Michael Laub sowie der Filmregisseur Arash T. Riahi für sie und mit ihr je zehnminütige Soli entwickelt, die erst bei der Uraufführung am 3. August verbunden werden.

Diese Praxis birgt eine Überraschung vor allem für die Choreografen - denn vor der Premiere bei Impulstanz im Odeon kennt nur die Tänzerin Silke Grabinger alle fünf Stücke. (Sabina Zeithammer, Spezial, DER STANDARD, 1.8.2013)