St. Johann - Der Holzkonzern Egger mit Stammsitz in St. Johann in Tirol hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals in seiner Geschichte einen Umsatz von über 2 Mrd. Euro erzielt. Mit 2,181 Mrd. Euro habe man den Rekordwert von 1,963 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2012/13 um 11 Prozent übertroffen, erklärte Thomas Leissing, der Leiter für Finanzen, Verwaltung und Logistik der Egger-Gruppe, am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in St. Johann.

Mehr Gewinn

Auch beim operativen Gewinn (EBITDA) habe das Familienunternehmen zulegen können: Der Gewinn vor Steuern lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 298 Mio. Euro und damit um 14 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Der Vorsteuergewinn der Unternehmensgruppe wurde von 72 Mio. Euro im Jahr zuvor auf nunmehr 79,8 Mio. Euro gesteigert. Dies entspreche einem Anstieg von 11 Prozent. Der Nettogewinn (Ergebnis nach Steuern) stieg von 49 Mio. Euro im Jahr 2011/12 auf 71,9 Mio. Euro.

"Wir sind in guter Stimmung, weil wir weiter profitabel gewachsen sind", zeigte sich Leissing zufrieden. In vielen Märkten habe man sich trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen vom Trend in der Branche abheben können. Die Umsatzsteigerung sei "primär mengenbedingt" gewesen, sagte der Finanz-Chef des Unternehmens, das mit 17 Produktionsstandorten in sieben Ländern Europas tätig ist. Vor allem das erworbene Spanplattenwerk im russischen Gagarin und die Mengensteigerungen bei sogenannten OSB-Produkten durch die Inbetriebnahme des neuen Werkes im rumänischen Radauti hätten zum positiven Umsatzergebnis beigetragen.

Verschnaufpause

Für das Geschäftsjahr 2013/14 erwartet Leissing eine "Verschnaufpause" beim Umsatz. Man werde nicht mehr an die Umsatzzahlen des Vorjahres herankommen, sondern eine "Seitwärtsbewegung" erleben. Dies hänge damit zusammen, dass derzeit kein Erwerb von zusätzlichen, neuen Werken geplant sei. Mittelfristig habe man jedoch neue Produktionsstätten in Russland bzw. Osteuropa im Auge.

Nach den Rekordinvestitionen in der Höhe von 406 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2011/12 konzentrierte sich Egger laut den Verantwortlichen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf "Erhaltungsinvestitionen und organisches Wachstum". Im laufenden Geschäftsjahr seien Investitionen in der Höhe von rund 200 Mio. Euro vorgesehen.

Die Anzahl der Mitarbeiter des Tiroler Holzwerkstofferzeugers habe im abgelaufenen Geschäftsjahr laut Leissing um knapp 300 Beschäftigte zugenommen, von 6.788 Mitarbeitern auf nunmehr 7.087 Beschäftigte. Diesen Zuwachs habe man unter anderem durch zusätzliche Beschichtungskapazitäten in den Werken im französischen Rambervillers und in Hexham in Großbritannien verzeichnen können. In Österreich beschäftigt das Unternehmen rund 1.100 Mitarbeiter. Dieser Stand werde sich "nicht großartig erhöhen", kündigte der Finanz-Leiter an. (APA, 1.8.2013)