Wien - SPÖ-Chef Werner Faymann hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz eine Klarstellung getroffen, was seine Partei nun wirklich für die jugendlichen Benützer öffentlicher Verkehrsmittel tun will. Demnach will der Kanzler, dass das bereits in der Ost-Region eingesetzte Jugendticket für Lehrlinge und Schüler (mit Kosten von 60 Euro pro Jahr) einerseits auf Studenten (bis 24) ausgedehnt und andererseits auch in den anderen Verkehrsverbänden der restlichen Bundesländer zum Einsatz kommt. Letzteres ist mit der ÖVP für die Zeit ab September längst akkordiert.

Gelinge es nun, dieses Konzept umzusetzen, wäre das eine "schöne Sache", meinte der SPÖ-Chef. Dass sich Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos am Vortag noch für eine Öffi-Freifahrt für alle Jugendlichen in ganz Österreich ausgesprochen hatte, was bereits am Vorabend von Klubchef Josef Cap im Faymannschen Sinne relativiert worden war, sieht der Kanzler nicht als "Zick-Zack-Kurs". Immerhin werde die entsprechende Forderung endgültig erst beim Bundesparteirat am kommenden Samstag festgelegt.

ÖVP: "Peinliches Schauspiel"

Im Gegensatz zu Faymann sehr wohl einen "Zick-Zack-Kurs" erkennt die ÖVP. Wörtlich spricht Unterrichtssprecherin Christine Marek in einer Aussendung von einem "peinlichen Schauspiel". Hier sei der "Populismus auf die Nase gefallen". Denn die Steuerzahler wüssten genau, dass Wahlzuckerln bald sauer aufstießen. Und ÖAAB-Generalsekretär und ÖVP-Abgeordneter August Wöginger meinte, die SPÖ gehe "wieder einmal mit alten Hüten hausieren". Denn es werde das Top-Jugend-Ticket für Schüler und Lehrlinge in allen Ländern schon in einem Monat eingeführt - und auch die Ausweitung auf Studierende sei bereits seit langem geplant. (APA, 1.8.2013)