Foto: Flex

Der Trend geht zum Grilljockey, und das bewährteste Mittel gegen das Sommerloch heißt Sommerfest. Die Mutterschiffe allen ungebügelten Wiener Klubgeschehens - Flex und Fluc - ticken am Samstag  diesbezüglich programmatisch synchron.

Vor dem Flex bemühen sich die US-Amerikaner von Woods um Musik im Zeichen von Bart und Brille. Schließlich wollen gewisse optische Erwartungshaltungen erfüllt werden, wenn man den Hauptwohnsitz in Brooklyn gemeldet hat. Mit dem Hang zum Falsettgesang geht die Reise in Folk-Rock-Gefilde.

Da passt auch der Eröffnungsact der Frischluftparty gut ins Bild. Matthias Peyker vulgo A Thousand Fuegos gibt äußerlich gerne den amerikanischen Tankstellenpächter, wenn er seine atmosphärisch verhallten Songs in die Nacht hinausträgt. Dazwischen ist sprachliches Lokalkolorit mit Nino aus Wien angesagt.

Was bei einem Sommerfest tatsächlich zählt, haben die Menschen des Fluc vollkommen richtig erkannt. Deshalb prangen ganz oben auf dem Flyer keine besonders lässig ausgedachten DJ-Pseudonyme. Vielmehr ist zu erfahren, dass Herbert und Walter hinter dem Griller stehen. Grilljockeys!

Die Nebenakteure des Fluc-Sommerfestes heißen Tanz Baby!, die in der Fluc-Wanne eines ihrer letzten Konzerte geben werden. Zu ebener Erde konzertiert Maur Due & Lichter mit zartem Elektropop, der gerne ins verhuschte Songwriterfach abgleitet und angesichts der Außentemperaturen dem Körper Gott sei Dank wenig abverlangt.

Dafür ist ab Mitternacht ohnehin das disco404 DJ-Team zuständig, wenn unten in der Wanne die Bassbox aufgedreht wird. Auf die meiste Gegenliebe des Abends werden dennoch Herbert und Walter stoßen. (lux, DER STANDARD, 2.8.2013)