Die Kopie: Der achtjährige Florian als Michael Häupl.

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Das Orginal: Der Wiener Bürgermeister.

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Cowboy? Indianer? Prinz? Mechaniker? Für den achtjährigen Florian aus Wien war das alles nichts. "Ich will im Fasching als Michael Häupl gehen", verkündete der Bub seiner Mutter vergangenes Jahr. Wieso die Wahl ausgerechnet auf den Wiener Bürgermeister fiel, weiß Mutter Daniela nicht genau: "Er meinte nur, den habe ich schon einmal gesehen." Ein Kostüm hatten die beiden trotzdem schnell beisammen: Die obligatorische rote Krawatte musste her, ein Anzug und natürlich auch ein kleiner Oberlippenbart. "Jeder weiß ja ungefähr, wie Häupl aussieht", sagt die Mutter.

Weihnachtskarte

Die Verkleidung war ein voller Erfolg am Kinderfest, die Begeisterung des Buben für Wiens Bürgermeister allerdings bald getrübt. Vor Weihnachten kamen Mutter und Sohn nämlich auf die Idee, dem Bürgermeister ein Foto des kleinen Häupl-Lookalikes samt Weihnachtsgrüßen zu schicken. Das ging sogar per Hauspost – die Mutter arbeitet beim Magistrat. Und dann? Nichts, keine Reaktion. Kein Dankeschön, keine netten Worte. Der Bub ist enttäuscht, die Mutter verwundert. "Irgendwas hätte doch zurückkommen können, Florian hat sich ja auch bemüht", sagt sie.

Kontaktsuche

Auf derStandard.at-Nachfrage reagiert das Büro des Bürgermeisters nun doch. "Der Brief des Buben muss leider in der Flut an Weihnachtskarten, die der Bürgermeister jedes Jahr erhält, untergegangen sein", bedauert ein Sprecher, "aber wir treten selbstverständlich sehr gerne in Kontakt." Zu spät zumindest für diesen Fasching. Der Bub hat sich längst ein neues Kostüm ausgesucht, sagt die Mutter: "Heuer ist er ein Ritter." (pm, derStandard.at, 26.2.2014)