Rom - Bei dem am Sonntag begonnenen Online-Referendum zum Thema Unabhängigkeit in der norditalienischen Region Veneto ist es zu einem klaren "Ja" zur Selbstbestimmung gekommen. Auf die Frage "Willst du, dass das Veneto eine unabhängige und souveräne Bundesrepublik wird?", stimmten 89 Prozent der Beteiligten mit "Ja".

Laut den Organisatoren des Referendums beteiligten sich 2,36 Millionen Wahlberechtigte an der Volksbefragung, was 63 Prozent der Wählerschaft in der Region entspricht. Gewählt wurden auch die zehn Mitglieder eines Komitees, die sich auf internationaler Ebene um die Umsetzung des Referendumsantrags bemühen sollen.

Das Referendum ist eine Petition ohne politische oder rechtliche Verbindlichkeit. Sie wurde vom privaten, parteiunabhängigen Komitee "plebiscito.eu" lanciert, der Lokalpolitiker und Unternehmer angehören. Kaum zufällig begann die Befragung am Tag des Referendums auf der Krim. Auf den Wahllisten der Region eingetragene Bürger erhielten online einen Code, um sich am Referendum zu beteiligen. Auch per Callcenter konnten Bürger wählen.

Die Resultate der Volksbefragung wurden bei einer Veranstaltung in Treviso am Ende des Referendums am Freitagabend vorgestellt. Die Wahl sei auf absolut transparente Weise erfolgt, versicherten die Organisatoren. Lega Nord-Regionalgouverneur Luca Zaia unterstützte die Aktion.

Nach dem Sieg der "Ja"-Stimmen wollen sich die Separatisten in Brüssel einschalten, um aufgrund des internationalen Rechts zur Unabhängigkeit zu gelangen. "Unser Ziel ist es, über einen demokratischen Weg die Unabhängigkeit Venetiens von Italien zu erreichen. Dieser Weg führt über ein Referendum, das auf internationalem Recht fußt. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist im New Yorker Pakt über bürgerliche und politische Rechte des Jahres 1967 verankert. Die Einwohner Venetiens sind ein Volk und haben Recht auf Selbstbestimmung", sagte der Initiator der Referendumskampagne, Gianluca Busato. (APA, 21.3.2014)