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Frida Kahlo als Inspiration für Neo-Schneiderin Brugger.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Vergangene Woche begab es sich, dass unser schönes Land um eine Modemacherin reicher wurde. Das kann man nur begrüßen, schließlich ist nicht irgendjemand unter die Designer gegangen, sondern eine der ersten Damen des Landes. Ingried Brugger, ihres Zeichens Direktorin des Bank Austria Kulturforum in Wien, kreierte eine Modekollektion. Sie ist passenderweise Frida Kahlo gewidmet, der Malerin, die Brugger in ihrem Haus gerade ausstellt. Als sie vor einem Jahr eine alte Nähmaschine in ihrem Ferienhaus entdeckte, bekannte Neo-Schneiderin Brugger, begann sie zu entwerfen. Das Ergebnis schlug ein wie La Hongs Kollektion für Hofer und soll, sagen Eingeweihte, Bruggers Konkurrenz unter Zugzwang gesetzt haben. Einige von ihnen hätten sich bereits an die Nähmaschinen in ihren Ferienhäusern im Weinviertel und in Los Angeles gesetzt und nähten an eigenen Kollektionen. Hier einige der bisher noch nicht bestätigten Gerüchte: Herr Schröder von der Albertina arbeitet an einer Westenkollektion aus Hasenfell, die auch für Whippets geeignet ist. Herr Noever vom Mak kreiert eine olivgrüne Parkalinie, an der sich Nordkoreas Herrscher Kim Jong-il interessiert zeigt. Die Direktorin vom Belvedere wiederum, Frau Husslein, entwirft eine Neuinterpretation des Klimt'schen Reformkleides - für die Morgengymnastik im palaiseigenen Garten. Herr Matt von der Kunsthalle schnitzt an Spazierstöcken. Herr Kos vom Wien Museum schließlich feilt an einer Brillenlinie, die Ernst Jandl gewidmet ist - in bunten Farben. Bilder der Kreationen sind bisher noch keine aufgetaucht. Aber das ist sicher nur eine Frage der Zeit. (Stephan Hilpold/Der Standard/rondo/29/10/2010)