Saint Jean du Barroux, La Source 2008, Côtes du Ventoux, € 10,90 bei www.wagners-weinshop.com

Foto: Der Standard

Der Mont Ventoux liegt schon ziemlich tief im Süden Frankreichs. Sportsfreunde kennen den mit 1912 Metern höchsten Berg der Provence als legendäre Bergetappe der Tour de France. An seiner steilen Nordflanke, wo kühle Winde die Hänge hinabstreichen und die Hitze des Südens kontrastieren, gedeiht aber auch außergewöhnlicher Wein. Vor allem, seit der als neuer Star der Bioweinszene gefeierte Philippe Gimel sich der verstreuten, auf Kalkstein, Ton und Erosionsschotter gelegenen Parzellen angenommen hat. 

Hingabe bis Fanatismus

Gimel, der zuvor für das mythische Château de Beaucastel (Châteauneuf du Pape) werkte, macht auf den Terrassen mit einer Hingabe Wein, die an Fanatismus grenzt. So ist vielerorts nur Handarbeit möglich. Der Lohn ist Wein von großer Finesse, erstaunlich kühl im Stil, aber voll Spannung im Abgang - und geradezu unschlagbar im Preis-Leistungs-Verhältnis.

Schön, dass es die Weine Gimels jetzt auch in Österreich zu kaufen gibt - gilt er doch als einer von vielen mutigen und fähigen jungen Winzern, die in bislang eher unbekannten französischen Regionen ganz großen Wein nach biodynamischen Prinzipien machen - und die so auf überzeugende Weise darlegen, wie sich die große und grandiose, manchmal aber etwas erschöpft wirkende Weinnation Frankreich immer wieder neu erfindet. (corti/Der Standard/rondo/24/02/2012)