Graz - Steirisches Kürbiskernöl hat im Vergleich mit anderen nicht-raffinierten Speiseölen die höchste Schutzwirkung vor den gesundheitlich unerwünschten "freien Radikalen" - aggressiven Molekülen. Das ergab eine Vergleichsstudie am Institut für Biochemie der Technischen Universität Graz. Alle bisher charakterisierten steirischen Kürbiskernöle weisen im Vergleich zu den anderen untersuchten Speiseölen die höchsten antioxidativen Kapazitäten auf, so Albin Hermetter vom Institut für Biochemie der TU Graz.

Abbauprodukt im Körper

Das antioxidative Potenzial schützt den Organismus vor den "freien Radikalen", hieß es. Diese sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die u.a. als Abbauprodukt im Körper entstehen. Sie werden für die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten wie z.B. der Atherosklerose verantwortlich gemacht, wobei diese wiederum ein Auslöser für Herz- und Kreislauferkrankungen sein kann.

Traditionelle Herstellung

Neben den bereits bekannten fettlöslichen Antioxidantien (z.B. Vitamin E) haben die Grazer Wissenschafter aber auch noch unbekannte wasserlösliche antioxidative Inhaltstoffe entdeckt: "Was uns wirklich verblüfft hat, war der völlig unerwartete Nachweis von zusätzlichen fettlöslichen Antioxidantien, die deutlich wirksamer als die bereits bekannten sind ", sagte Hermetter.

Diese neuartige Klasse von Substanzen werde nun genauer analysiert. Die Grazer Biochemiker nehmen an, dass die traditionelle Herstellung das antioxidative Potenzial des steirischen "schwarzen Goldes" unterstützt. "Die antioxidative Kapazität eines untersuchten Öls entspricht der zeitlichen Verzögerung, mit welcher die Oxidation abläuft", so Fruhwirt. Die steirische "Wagenschmiere" weist demnach eine deutlich verlangsamte Oxidation und damit eine bis zu 350fach höhere Antioxidationskraft auf als die sechs weiteren Sorten (u.a. aus Mohn, Oliven, Hanf und Sonnenblumen). (APA)