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Das "Hacking Team" wollte Überwachungsopfer aus der Luft ausspionieren (Symbolbild)

Foto: AP/Crigger

Die italienische Spionagefirma Hacking Team will gemeinsam mit einer Tochterfirma von Luftfahrtkonzern Boeing Nutzer aus der Luft überwachen: Die beiden Unternehmen wollen eine Drohne bauen, an die ein kleines Gerät zum Abfangen von Kommunikation in WLAN-Netzwerken angebracht ist. Das berichtet TheIntercept unter Berufung auf interne E-Mails des Hacking Teams. Die Boeing-Tochter Insitu will ihre vor allem beim Militär zum Einsatz kommende Scan Eagle-Drohne schon länger auch an nationale Sicherheitsbehörden verkaufen. Gemeinsam mit dem Hacking Team wurde deshalb ein Upgrade für das Fluggerät überlegt.

Kooperation mit Boeing-Tochter

Im April soll ein Insitu-Mitarbeiter nachgefragt haben, ob das Hacking Team "einen Entwickler zur Verfügung stellen kann", der die Drohnen-Pläne vorantreiben kann. Das Hacking Team überlegte anschließend in internen E-Mails ob man einen sogenannten "Tactical Network Injector" (TNI) – ein Gerät, mit dem WLAN-Netzwerke gekapert werden – an einer Drohne befestigen könnte. Überwacher könnten sich so beispielsweise in das Netzwerk von Internetcafes einschleusen und dessen Besucher ausspionieren.

E-Mails geleakt

Inwiefern die Pläne weiter verfolgt wurden, geht aus den E-Mails nicht hervor. Vor einigen Wochen hatten unbekannte Hacker die internen Systeme von Hacking Team attackiert und hunderttausende E-Mails veröffentlicht. Aus ihnen war unter anderem hervorgegangen, dass die italienische Firma illegitimerweise an zahlreiche Diktaturen weltweit Spionage-Software verkauft hatte. (fsc, 19.7.2015)