Ganz neue Jury mit der Autorin Olga Flor.

Foto: Heribert Corn

Es ist nicht so, dass es der Literaturpreis Wartholz auf Biegen und Brechen nötig hätte, sich selbst neu zu erfinden. Die zum neunten Mal vergebene Auszeichnung verfügt im deutschsprachigen Raum nicht nur durch ihre Dotierung von insgesamt 17.000 Euro, sondern auch durch bisherige Preisträger wie Andrea Winkler, Michael Stavaric, Christian Steinbacher und Karin Peschka über einen sehr guten Ruf.

Trotzdem wartet der dreitägige Wettbewerb (23. bis 25. Juni) heuer mit einigen Neuerungen auf. Einerseits werden die zwölf eingeladenen Autoren ihre Texte vor einer rundum erneuerten Jury (mit der Schriftstellerin Olga Flor, Günter Kaindlstorfer – u. a. Ö1 -, der Lektorin Angelika Klammer und dem Germanistikprofessor Wynfrid Kriegleder) lesen.

Und zum ersten Mal findet die Veranstaltung, bei der ähnlich wie beim Bachmannpreis die Jury live und vor Publikum über die von den Autoren vorgelesenen Texte diskutiert, in der Kirche St. Peter an der Sperr im Zentrum Wiener Neustadts statt (Zugang über das Stadtmuseum Wiener Neustadt, Petersgasse 2a). Der Preis kommt so gleichsam vom Land in die Stadt, denn ab heuer wird er alternierend in St. Peter und dem bisherigen Austragungsort im altehrwürdigen k. k. Umfeld des Schlosses Wartholz in Reichenau am Fuße der Rax vergeben.

Auslosung der Lesereihenfolge

Eröffnet wird die Veranstaltung, die sich einer Privatinitiative Michaela und Christian Blazeks von der Schlossgärtnerei Wartholz verdankt, Donnerstag (18.30) mit der Vorstellung der Autoren und der Auslosung der Lesereihenfolge (Moderation: Mari Lang, ORF). Gelesen wird dann Freitag (zehn bis 13 und 16 bis 18 Uhr) und am Samstag (zehn bis zwölf Uhr). Die Preise (10.000 Euro Hauptpreis, 2000 Euro Publikumspreis, 5000 Euro Literaturpreis des Landes) werden am Samstag um 16 Uhr vergeben.

Es wird spannend, denn das Teilnehmerfeld, insgesamt wurden mehr als 600 Texte eingereicht, ist mit Didi Drobna (A), Josef Kleindienst (A), Jürgen Lagger (A), Joël László (CH), Susanna Mewe (D), Pyotr Magnus Nedov (D), Marlen Schachinger (A), Katharina Tiwald (A), Cornelia Travnicek (A), Robert Prosser (A), Steffen Roye (D) und Ursula Wiegele (A) vielversprechend besetzt. Gleich nach dem Literaturpreis geht es in Wiener Neustadt mit dem Literaturfestival kopf:an:stöße (u. a. Gertraud Klemm, Franzobel) weiter. (steg, 21.6.2016)