Seit April buchte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) elfmal einen Privatjet.

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Wien – "Die Wahl der Transportmittel richtet sich nach Kosten und Praktikabilität", erklärt Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des "wilden" Abgeordneten Rupert Doppler. Elf Charterflüge habe er seit seinem Amtsamtritt im April 2016 für Dienstreisen "absolviert" – pro Flug bezahlte Sobotkas Ministerium zwischen 5.420 und 26.480 Euro.

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Dabei dürfte der Innenminister gerne auch kurze Strecken im Privatjet zurücklegen: Für Strecken wie Wien–Budapest (243 Straßenkilometer) und Linz–München (271 Kilometer) charterte das Ministerium eigene Flüge. Insgesamt kosteten Sobotkas Charterflüge seit April laut seinen eigenen Angaben 152.418,50 Euro.

Ministerium verteidigt Ausgaben

Eine Sprecherin des Innenministers erklärt die häufigen Charterflüge mit der "ziemlich großen Entourage", die üblicherweise mit dem Minister unterwegs sei. Mit zwei bis vier Personenschützern sei man stets "mindestens zu sechst" unterwegs. Da sei der finanzielle Unterschied zu Linienflügen schon recht gering, man prüfe solche Flüge immer sehr genau.

Kurzstreckenflüge erklärt die Sprecherin unter anderem mit "eng koordinierten Terminen". Der Flug Wien–Budapest sei etwa direkt im Anschluss an eine Sitzung des Ministerrats erfolgt, um Sobotkas ungarischen Amtskollegen zu treffen. Wegen der damals akuten Grenzkontrollen habe es besonders dringenden Gesprächsbedarf gegeben, weswegen der Termin unbedingt eingehalten werden musste. (red, 15.2.2017)