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Foto: AP Photo/Joerg Sarbach

A1, T-Mobile, One, tele.ring, "3", Tele2, eTel und seit Freitag der Diskont-Mobilfunker "yesss" wollen Handy-Kunden für sich gewinnen.

"Es ist nix gratis, aber alles sehr günstig", mit diesen Worten stellte Geschäftsführer Josef Mayer den neuen heimischen Mobilfunkanbieter vor Journalisten in Wien vor.

Virtueller Netzbetreiber

Yesss ist ein sogenannter virtueller Netzbetreiber, der die Infrastruktur, samt Vorwahl 0699, vom drittgrößten heimischen Mobilfunkers One nutzt. Kaum verwunderlich, handelt es sich bei yesss um eine 100-Prozent Tochter von One, die bisher unter den Namen ewave im Festnetzbereich aktiv war.

Ausschließlich GSM-Telefonie und SMS

Der neue Anbieter bietet ausschließlich GSM-Telefonie und SMS über Wertkarten an. Für das Jahr 2005 erwartet Mayer 40.000 bis 50.000 Tausend Kunden. Bis Ende 2007 will man gar 250.000 gewinnen. Möglich soll dies mit günstigen Tarifen und neuen Vertriebswegen werden.

9 Cent

Anrufe in alle inländischen Netze kosten 9 Cent pro Minute, SMS schlagen sich mit 13 Cent zu Buche. Ergänzend gibt es weder Aktivierungsentgelt, Grundgebühr, Bindungsfrist oder Mindestumsatz. Roaming ist nicht möglich.

Vertriebspartner Hofer

Vertrieben werden yess-Produkte über die des Lebensmitteldiscounter Hofer und über den firmeneigenen Webshop. Eine yesss-Simkarte samt 60 Minuten Startguthaben kosten 13 Euro. Für Kunden, die noch kein Handy besitzen, wird ein entsperrtes Nokia 1100 angeboten.

Dass es bei Hofer keine Beratung gebe, sieht der neue Handynetzbetreiber gelassen. Jeder Österreicher habe ohnehin schon zwei, drei alte Handys daheim und oftmals auch schon den Betreiber gewechselt. Handys will der neue Betreiber deshalb eigentlich keine mehr verkaufen. Für zehn Euro lasse sich das alte Handy in jedem Handy-Shop entsperren.

Mayer (rechts im Bild) sieht gute Chancen für yess am umkämpften heimischen Mobilfunkmarkt. Die Konkurrenz habe bisher vor allem technikorientierte Schichten angesprochen. Kunden, die an diesen Diensten nicht interessiert seien, seien "eher vernachlässigt" worden, glaubt Mayer: "Wir verkaufen keine Dienste, die es Wert machen, das Handy im Café-Haus auf den Tisch zu legen. Die heimischen Mobilfunkanbieter haben immer den gleichen Mittelklassewagen verkauft, wir verkaufen einen Kleinwagen", so die Philosophie.

In Ordnung

Dass das Unternehmen mit seinem Billigstangebot der eigenen Mutter One die Kunden abjagt, sieht der yesss-Chef gelassen: "Solange wir nicht nur One, sondern alle Handynetzbetreiber kannibalisieren, ist alles in Ordnung."

Einstellige Gewinnmarge

Pro Kunden will das Unternehmen 20 bis 22 Euro im Monat umsetzen. Während einem vollwertigen Handy-Netzbetreiber davon in der Regel rund ein Drittel als operativer Gewinn (EBITDA) übrig bleibt, wird es bei yesss nur eine einstellige Gewinnmarge sein. Die Startinvestitionen von rund 4,5 Mio. Euro (davon heuer 1,5 Mio. Euro für Marketing) will das Unternehmen bis 2009 wieder eingespielt haben. Auf Jahresbasis will yesss! bereits 2006 Gewinne schreiben.

Den Mitarbeiterstand will yesss im Zuge des Einstiegs in den Mobilfunk vorerst von 11 auf 15 ausweiten.(APA/sum)